Ein Berichterstatter von Hohenlohe-ungefiltert hat sich gestern Abend (10. September 2009) das Wahlforum des Hohenloher Tagblatts in Crailsheim angeschaut. Einige Punkte sind ihm bei der Diskussion der fünf von insgesamt sieben BundestagskandidatInnen aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe aufgefallen. Im Veranstaltungsraum des Hohenloher Tagblatts diskutierten Stephen Brauer (FDP), Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen), Annette Sawade (SPD), Christian von Stetten (CDU) und Silvia Ofori (Die Linke). Der Einzelbewerber Hans-Jürgen Lange, Wählergemeinschaft Für Volksentscheide aus Fichtenberg und Lars Gold (NPD) aus Langenau bei Ulm waren offensichtlich vom veranstaltenden Hohenloher Tagblatt nicht eingeladen worden.
Nach einem Korrespondentenbericht, zusammengefasst von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Der Berichterstatter dieses Artikels wird von Hohenlohe-ungefiltert aus beruflichen Gründen nicht genannt. Der Korrespondent von Hohenlohe-ungefiltert hat in seinem Bericht auch die Moderatoren Mathias Bartels (Redaktionsleiter des Hohenloher Tagblatts) und Günter Knappe aus Karlsruhe unter die Lupe genommen.
HT-Redaktionsleiter Mathias Bartels geht „überparteilicher“ Wählerinitiative für Christian von Stetten auf den Leim
Nach der Begrüßung hat HT-Redaktionsleiter Mathias Bartels die KandidatInnen ausführlich vorgestellt. Bartels zeigt sich informiert über die Lebensläufe. Bei Christian von Stetten (CDU) wird er allerdings etwas ausschweifend und überschwänglich: er weist auch auf eine „überparteiliche“ Wählerinitiative für Christian von Stetten bei facebook hin. (Anmerkung von Hohenlohe-ungefiltert: Hinter der dieser „überparteilichen Bürgerinitiative“ steckt David Kappel, Vorsitzender der Jungen Union (JU) im Hohenlohekreis. Die JU ist die Nachwuchsorganisation der CDU. David Kappel ist auch CDU-Stadtverbandsvorsitzender von Künzelsau. Die von ihm ins Leben gerufene Initiative ist also alles andere als überparteilich, sondern stammt von CDU-Funktionären und wird von diesen auch gesteuert. – Lesen Sie dazu auch den Artikel in Hohenlohe-ungefiltert www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=3748. Peinlich nur, dass ein altgedienter Journalist wie Mathias Bartels auf diese „überparteiliche“ Initiative hereinfällt).
Menschen machen sich Sorgen um Beschäftigung und Arbeitsplätze
Die Diskussion beim Hohenloher Tagblatt wurde von Günter Knappe (Karlsruhe) souverän geleitet, wobei Christian von Stetten etwas mehr Redezeit erhielt als die anderen Diskussionsteilnehmer. Knappe befragte die KandidatInnen beispielsweise zu Afghanistan, zur Bankenkrise, Bildung und zur Abwrackprämie. Die KandidatInnen vertraten ihre bekannten Parteipositionen. Knappe fragte die KandidatInnen auch nach den Dingen, die den Bürgern, denen die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkampf begegnen, am meisten Sorge bereiten. Nahezu einhellig lautete die Antwort: Beschäftigung und Arbeitsplätze.
In der Schlussrunde fragte Knappe nach den drei Punkten, die die KandidatInnen im Falle ihrer Wahl als erstes und wichtigstes anpacken würden. Die Antworten lauteten:
Harald Ebner (Grüne): Soziale Gerechtigkeit, „Flickenteppich“ Bildung in Deutschland, keine Gentechnik auf Acker und Teller.
Annette Sawade (SPD): Sittenwidrige Arbeitsverhältnisse abschaffen, Ausstieg aus der Kernenergie – investieren in erneuerbare Energien, Einführung der Bürgerversicherung.
Silvia Ofori (Linke): Weg von Leiharbeit, keine Gebühren für Bildung – diese ist keine Ware sondern Menschenrecht, Ökologie: Die Bahn muss in öffentlicher Hand bleiben
Christian von Stetten (CDU): Stärkung des Ehrenamts, Entbürokratisierung, beim Sozialministerium solle eine Stelle geschaffen werden, an die sich alle Abgeordneten wenden können bei außergewöhnlichen Schicksalsfällen in ihrem Wahlkreis.
Stephen Brauer (FDP): Bürgerliche Freiheit, einfacheres Steuersystem (Kirchhoff), Abschaffung des Gesundheitsfonds.
In der Diskussion wurden von Menschen aus dem Publikum unter anderem folgende Punkte angesprochen:
– Macht die CDU mit zu Guttenberg das Gleiche wie mit Kirchhoff und Merz?
– Plakat „Reichtum für alle“ der LINKEN. Ist das ein Versprechen und sollte man sie deshalb wirklich wählen?
– Heidi Scharf (IG Metall) fragt nach der Rente mit 67? Stephen Brauer (FDP) will hier ein kapitalgedecktes Verfahren einführen. Silvia Ofori will die Rente mit 67 ganz abschaffen. Annette Sawade spricht sich für eine differenzierte Umsetzung aus, in der bestimmte Berufsgruppen besondere Berücksichtigung finden.
Weitere Informationen zum Moderator Günter Knappe im Internet unter anderem auf folgenden Seiten:
www.ka-news.de/karlsruhe/Profil-Guenter-Knappe-Journalist;art1718,89156
www.knappe1a.de/index_01.html Dort ist unter Referenzen zu lesen – „Zu den Kunden von Knappe 1a Productions gehören u.a. Hohenloher Tagblatt/ Südwestpresse“
Wie Hohenloher Tagblatt-Geschäftsführer Jürgen Bauder wohnt Günter Knappe in Karlsruhe. Vermutlich haben sich die beruflichen Wege beider Männer schon bei der Tageszeitung Badische Neueste Nachrichten gekreuzt. Dort waren beide schon tätig.