Dr. Leopold Herz, Mitglied des Bayerischen Landtags (Freie Wähler), sieht das Angebot der Discounter Aldi und Netto, einen Liter Milch für 48 Cent anzubieten als nicht mehr hinnehmbare Geringschätzung hochwertigster Lebensmittel und die Schwelle zum Dumpingpreis als längst überschritten an.
Pressemitteilung von Gabriele Fischer, Büro des Abgeordneten des Bayerischen Landtages Dr. Leopold Herz
Kostendeckender Erzeugerpreis liegt bei 43 Cent pro Liter
Ein kostendeckender Preis, der auch von unabhängigen wissenschaftlichen Instituten nachgewiesen und hinlänglich bekannt ist, liegt bei mindestens 43 Cent je Liter. Hinzu kommen noch Verarbeitungs- und Haltbarmachungskosten, Erfassungskosten, Verpackungs- und Transportkosten, Lagerkosten sowie Vertriebs- und Verkaufskosten und eine in der Gesamtkalkulation der Betriebe liegende Gewinnspanne. Bei Erzeuger-Auszahlungspreisen von 20 bis 24 Cent je Kilogramm stellt es einen absoluten Skandal dar, beste Milch für 48 Cent je Liter zu „verramschen“.
Bundeskartellamt muss dem unmoralischen Treiben ein Ende setzen
Deshalb fordert Dr. Herz das Bundeskartellamt schriftlich auf, seiner Verantwortung nachzukommen und dem unmoralischen Treiben ein Ende zu setzen. Nach dem Milchboykott vor einem Jahr drohte das Bundeskartellamt bei erneuten Aktionen den Landwirten mit empfindlichen Strafen, die Konzentration und das Preisgebahren des Lebensmitteleinzelhandels wird dort aber ungehindert zugelassen. Seiner Meinung nach muss bei Nichteinschreiten ansonsten ernsthaft das Fortbestehen dieser Institution in Betracht gezogen werden.