Alle sechs Kandidaten für die Crailsheimer Oberbürgermeisterwahl haben sich gestern (Mittwoch, 21. Oktober 2009) in der Hirtenwiesenhalle in Crailsheim-Roßfeld vorgestellt. Rund 1500 Besucherinnen und Besucher wollten den nächsten oder die nächste Crailsheimer Oberbürgermeister/in sehen. Nicht jeder der Kandidaten oder die Kandidatin haben sich damit persönlich einen Gefallen getan, ihr Herz vor einem großen Publikum auszuschütten.
Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Michl und Freisleben gelten als Favoriten
Die größten Chancen bei der OB-Wahl am 8. November 2009 räumten die Besucher nach der fast dreieinhalbstündigen Veranstaltung den Bewerbern Rudolf Michl (SPD) und Günther Freisleben (CDU) ein. Eine kabarettreife Show bot der Mittelfranke Volker Rainer Kilian, der nach eigenen Angaben Mitglied der CDU und gleichzeitig auch Mitglied der CSU in Bayern ist. An eine schlechte Doku-Soap erinnerte eine Aussage von Branka Mayer: „Die Jugend von heute ist für mich die Zukunft. Es ist toll, dass es euch gibt. Ich hab euch einfach lieb“, sagte die OB-Kandidatin auf die Frage eines Crailsheimer Jugendgemeinderats nach künftigen Mitbestimmungsmöglichkeiten von jungen Menschen in der Stadt. Ihre persönliche Vorstellung beendete Branka Mayer bereits nach etwa fünf Minuten – 25 Minuten Zeit hatte jeder Kandidat – mit einem ins Mikrofon gehauchten Küsschen und den Worten „Tschüss Crailsheim“. Rührend, aber politisch nicht überzeugend.
Sympathiepunkte für Kraft und Michl
Wilfried Kraft (Grüne) und der Unternehmer Gerald Widerspick präsentierten sich im Gegensatz zu der eher Mitleid erregenden Branka Mayer und dem „Comedian“ Volker Rainer Kilian als seriöse Kandidaten, die ihre Bewerbung ernst zu nehmen scheinen. Insbesondere Lokalmatador Wilfried Kraft – er ist seit 15 Jahren für die Unabhängige Grüne Liste (UGL) im Crailsheimer Gemeinderat – stellte seine lokale Kompetenz und Verankerung im gesellschaftlichen und sozialen Leben der Stadt in den Vordergrund seiner Ausführungen. Zu bezweifeln ist allerdings, ob er die notwendigen Fähigkeiten zur politischen und persönlichen Inszenierung hat, um die Mehrheit der Menschen bei der Wahl für sich zu gewinnen. Zusammen mit Rudolf Michl (SPD) machte Kraft (Grüne) auf viele Gäste den sympathischsten und ehrlichsten Eindruck.
Freisleben: „Wir haben in Fichtenberg aufgeräumt“
Eine Äußerung des Polizisten Günther Freisleben (CDU), amtierender Chef der Polizeidirektion Schwäbisch Hall, lässt erahnen, wie er sich die Arbeit im Rathaus der Stadt Crailsheim vorstellt. Auf die Frage des ehemaligen Crailsheimer Dekans Peter Pfitzenmaier (evangelisch) nach der Bedeutung des im Crailsheimer Stadtteil Ingersheim geborenen NS-Widerstandskämpfers Hans Scholl wollte sich Freisleben (katholisch) ausdrücklich vom rechten politischen Rand distanzieren. „Die NPD mag mich nicht. Wir haben in Fichtenberg aufgeräumt“, sagte er mit dem Unterton eines entschlossenen Machers. Die Art und Weise, wie er es sagte, machte einigen Besuchern in der Halle aber regelrecht Angst. Will Freisleben mit einem Rollkommando in der Crailsheimer Stadtverwaltung und im vielfach als schwierig bezeichneten Gemeinderat aufräumen? Befehl und Gehorsam gehören sicher auf ein anderes Feld – nicht aber ins demokratische politische Geschehen einer Kommune.
Die Abschluss-Statements von drei OB-Kandidaten zum Nachhören:
Hohenlohe-ungefiltert hat wegen technischer Probleme mit dem Aufnahmegerät leider nur die Abschluss-Statements von drei der sechs Kandidaten als Audio-Datei mitschneiden können. Dies sind die jeweiligen Schlussworte von Volker Rainer Kilian (CDU/CSU), Rudolf Michl (SPD) und der parteilosen Branka Mayer. Die kurzen Aussagen der drei Bewerber sind hier als MP3-Datei zum Nachhören:
Volker_Rainer_Kilian_Statement
Mit dieser Überschrift „Vom Comedian bis zum harten Sheriff“ ist die gestrige Veranstaltung in der Hirtenwiesenhalle ganz treffend in einem Satz dargestellt. Auch mich persönlich hat die Aussage „Wir haben in Fichtenberg aufgeräumt“ beängstigt. Nach der Vorstellung der Kandidaten bin ich und auch manch anderer zu der Überzeugung gekommen, dass man im Rathaus keinen Feldmarschall benötigt, der „mal aufräumt“, sondern einen sympathischen, charmanten OB mit Ausstrahlung und nicht zuletzt Humor, der mit seinen Mitarbeitern, dem Gemeinderat und den Bürgern „kann“ und selbstverständlich auch die fachliche Kompetenz dazu hat und – uns hoffentlich dann auch noch etwas länger erhalten bleibt als nur eine Amtsperiode. Liebe Mitbürger, nehmen Sie sich die Zeit, die Kandidaten persönlich kennenzulernen bei einem ihrer Vorstellungstermine; das ist sehr wichtig, damit man mitsprechen kann und die RICHTIGE WAHL trifft. Man sollte nicht „ungesehen“ den Kandidaten wählen, der einem „so heiß empfohlen wird“.
Hallo und guten Tag,
ich äußere mich selten auf diesem Wege, nun da mir das Medium eben zur Verfügung steht und ich den Kommentar eben gelesen habe, sehe ich mich genötigt gleich meiner Meinung Luft zu machen.
Die Art und Weise wie die Kandidaten dargestellt werden erachte ich als grenzwertig.
1. Kandidaten aufgrund einer aus dem Kontext gerissenen Äußerung zu bewerten sollte dem Mündigen Leser überlassen sein.
Manch ein Leser kann zwischen Kommentar und unabhängiger Berichterstattung leider nicht unterscheiden. Ich empfinde ihren Kommentar als zu Manipulativ.
2. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz des seriösen Journalismus, dass man unvoreingenommen berichtet. Dazu gehört auch dass man entweder alle Tonmitschnitte veröffentlicht oder keine – weniger wären in dem Fall gerechter.
3. Ich kann aus ihrem Kommentar im Bezug auf den „harten Sheriff“ zwischen den Zeilen entnehmen, dass sie gegenüber diesem Kandidaten wohl eine tiefgehende Abneigung hegen.
Es stellt sich mir die Frage ob sie schon mal schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht haben könnten oder eventuell etwas auf dem Kerbholz haben? Oder was begründet diese Offenkundige Ablehnung?
Mit freundlichem Gruß
Carsten B
Da ich mir nach der Kandidatenvorstellung vom Mittwoch dieser Woche weiterhin Gedanken gemacht habe und die Entscheidung immer näher rückt, frage ich mich, ob der Wille zur ständigen Weiter- und Fortbildung innerhalb einer Polizeibehörde auch dazu befähigt, einer Stadtverwaltung bzw. einer ganzen Stadt vorzustehen? Gehört da nicht noch ein bißchen mehr dazu? Im Idealfall sollte ein Kandidat – da er ja die Stadt nach außen vertritt – auch eine gewisse Ausstrahlung haben zu den fachlichen Kompetenzen wie Verwaltungserfahrung. Das gehört dazu. Ein OB ist nun mal der Repräsentant der Stadt und nicht nur der Leiter eines Referats der Verwaltung. Auch muss er es mit seinen Mitarbeitern „können“. Der Kandidat Freisleben ist mit Sicherheit bei der Polizeibehörde in Schwäbisch Hall sehr gut aufgehoben, vielleicht sogar eine Kapazität „auf seinem Gebiet“, das wird sicherlich so sein, aber im Crailsheimer Rathaus? UND GENAU DIESES SOLLTE MAN SICH GENAU ÜBERLEGEN. Sie haben die Wahl und es gibt zumindest eine Alternative; sehen und hören Sie sich die Kandidaten persönlich an und lassen Sie sich nicht einreden, dass es sowieso klar sei, dass „der eine“ das Rennen mache. Ihre Stimme entscheidet mit!
Einen scharfen Sheriff braucht wirklich niemand. Allerdings muß man den Kandidaten Freisleben darauf abklopfen, ob die Äußerung wirklich chrakteristisch für ihn oder ein Ausrutscher ist.
Das Programm von Krafti – im Internet – hat mich am meisten überzeugt.
Rudolf Michl hat im Internet leider nichts Akzeptables bisher hinterlassen. Sein Statement von der Kandidaten-Vorstellung, das ich hier auf holufi gehört habe, wirkte hölzern.
Offenbar – so mein Eindruck aus dem fernen Osten – sind die beiden wichtigsten Eigenschaften für einen OB gesplittet: Freisleben hat die Führungskraft (vielleicht auch zuviel davon, was kontraproduktiv sein kann), Krafti die Ideen.
Schade um CRailsheim.
Mich fröstelt, seit der Vorstellung der Kandidaten. Lange habe ich überlegt, wie wohl die Äußerung des Kandidaten Freisleben vom Aufräumen zu deuten sind. Sämtlliche mir möglich erscheinenden Erklärungsmuster machen mir Angst und disqualifizieren den Kandidaten. Die Antwort vom Aufräumen erging zu einer Frage nach Hans Scholl, dem größten Sohn unserer Stadt, einem Opfer des „Aufräumens“ in einer unmenschlichen Zeit. Möglichkeit eins ist, eine unglaubliche Geschichtsvergessenheit des Kandidaten. Möglichkeit zwei ist ein „Ausrutscher“. Dieser würde dann aber schwere Defizite in der Persönlichkeitsstruktur des Kandidaten offenbaren. Man muss davon ausgehen, dass hier die Maske kurz gefallen ist. Im Rahmen einer Vorstellung sollte der angehende Crailsheimer OB in der Lage sein, eine derartig harmlose Frage zu erwidern. Es liese somit auf mangelnde intellektuelle Fähigkeiten des Kandidaten schließen, meinte er die Antwort nicht in der Art, wie er sie gegeben hat. Weiter lässt eine derartige Formulierung auch ein völliges Fehlen von Einfindungsvermögen und Empathie vermuten. Auch das sind zwingende Wesensvoraussetzungen eines guten Bürgermeisters. Beachte man auch, dass er selbst von sich als „Mann mit eisernen Ellenbogen spricht“. Noch schlimmer wird es, wenn eventuell beide Möglichkeiten zusammen gehen.
Ziehen wir zusätzlich ins Kalkül, dass der Kandidat Freisleben massiv durch die Crailsheimer Lokalpresse protegiert wird. Der Chefredakteur ist sein Duz- und Lionsfreund, schon vor Abgabe der Wahlbewerbung wird massiv im redaktionellen Teil Partei genommen. Wir haben also davon auszugehen, dass Informationen nur gefiltert und geschönt übermittelt werden.
Mir graut vor der Wahl. Es kann in Crailsheim kalt werden für Leute ausserhalb des Klüngels und das nicht nur zur Winterszeit.
Zu dem „harten Sheriff“ der von der Crailsheimer Bürgerin die ihren Namen nicht nennen will, scharf angegriffen wurde, weil er in Fichtenberg aufgeräumt hat, möchte ich sagen, dass dort in Fichtenberg, mit gutem vorbildlichen Beispiel gegen die Feinde unserer Gesellschaft und unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung vorgegangen wurde und nicht gegen friedliebende Bürger die man gerne als Nachbarn hätte. Das verfassungsmässige Recht und die Pflicht gegen alle notfalls mit Gewalt vorzugehen, die unser System abschaffen wollen, sollte nicht nur den Staatsdienern, die das von Amts wegen sowieso machen müssen, vorbehalten sein. Couragiertes Verhalten, auch gegen pöbelnde Jugendliche sollte für jeden ein persönliches Anliegen sein. Unabhängig davon welcher politischen Ausrichtung sich man verbunden fühlt. Ich glaube das der Herr Freisleben genauso wie andere, eine gewisse Differenzierungsfähigkeit besitzt und er deshalb nicht den Polizeichef im Rathaus spielen wird und einen „Kasernenhofmentalität“ anschlägt. Dennoch gibt es bspwse. in dem Teil der Republik aus der der Herr Michl kommt, genug Kommunalpolitiker und Beamte die gegen die rechten Demokratiefeinde nur das absolut notwendigste tun und bloß nicht mehr.
Da ich sowohl in der Hirtenwiesenhalle als auch auf einigen Vorstellungen im kleineren Rahmen der zwei Favoriten Freisleben und Michl (siehe oben) war, kann ich für mich folgendes Urteil fällen:
Michl kommt zwar sympathisch rüber, aber dies ohne Hintergrund und Tiefgang. Die Aussagen von ihm sind sehr global und würden auf jede größere Stadt passen. Zudem habe ich ein bisschen gegoogelt… das gleiche Wahlprogramm hatte er schon in Balingen angewandt.
Michl ist mir insgesamt einfach zu flach und zu nichtssagend.
Freisleben kam in der Hirtenwiesenhalle sehr angespannt rüber… was vielleicht auch an seinem Nebensitzer lag. Er macht im kleineren Kreis einen sehr zugänglichen und sympathischen Eindruck. Ein Mann, der zuhören kann und mit sich reden lässt und nicht auf seine Meinung beharrt.
Ich hatte bisher keinen Favoriten, aber nun habe ich meine erste Wahl getroffen.
@Volkes Stimme
Ich finde es unmöglich, dass Sie unter meinem Pseudonym hier Ihre Ansichten veröffentlichen.
Unterlassen Sie dies bitte!
über Lars König
Also diese ausufernden Bemerkungen über Demokratie und Demokratiefeinde im Osten und im Westen etc. und den ganzen Sums etc. kann man nicht mehr längern hören
Lassen sie die Oskopen mal in Ruhe- Es solle zum Anstand eines jeden einzelnen gehören daß er gegen pöpelnde Jugendliche etc. Flagge zeigt-
Was mich aber gewaltig auf den Zahn geht ist die Tatsache , daß die Lobbiesten die Besitzstandswahrer und alle diejenigen die Ihre Schäfchen ohne Aufwand im Trockenen haben das jetzige System schön reden und meinen sie seien gute Demokraten und somit paßt alles
Klar die Polizei beschützt die Reichen vor den Armen
Deshalb ein klares NEIN beim Polizeikandidaten
Sehr geehrter Herr von Rosenroth. Ich empfehle Ihnen, sofern
sie etwas gegen die bestehende Verfassung haben sollten, in ein anderes System auszuwandern dass ihre konterrevolutionären Ansichten vertritt. Opposition ist gut und wichtig, keine Frage….nur sollte man sich hin und wieder fragen, ob man regelmäßig seinen Teil für den Gesamtnutzen dieser Gesellschaft leistet, oder ob man nur am rumnörgeln ist, weil man sein eigenes Leben nicht mag und natürlich nur andere dafür verantwortlich sind. Wenn sie jetzt beleidigt sein sollten oder sich total missverstanden fühlen, sollten sie mal über darüber nachdenken wie sie sich selbst wahrnehmen und wie andere sie wahrnehmen könnten.
Trotzdem danke ich ihnen abschließend für ihren Kommentar, zu dem Sie nach dem deutschen Grundgesetz berechtigt sind.
An Lars König seinem Lieblingskandidaten Freisleben und seiner Einstellung zur Demokratie möchte ich auf
den Artikel von Holufi verweisen.
Herr Freisleben beantwortet die Fragen nicht und vermischt Privates, Wahlkampf und Dienstliches – darüber hinaus hat Freisleben sogar seinen Untergebenen Herrn Stuiber als Wahlkampfmanager eingestellt.
Zunächst bleibt doch einmal festzuhalten, dass sämtliche Programme aller Kandidaten, sofern sie denn überhaupt eines haben, sehr an der Oberfläche kratzen. Tiefgang kann man beim besten Willen keinem attestieren. Im übrigen sind sämtliche Aussagen praktisch identisch z.B. Crailsheim Bildungsstadt, Crailsheim Sportstadt, Familienförderung…. Selbst vom Hohenloher Tagblatt unbestritten, muss man hier allenfalls Herrn Kraft die fundiertesten und ehrlichsten Aussagen zugestehen. Ansonsten bedient man eben das Volk mit dem, was es hören will. Böse Zungen nennen das mitunter auch Wahllüge. Allen Beteiligten ist doch z.B. klar, dass auf absehbare Zeit eine Stadthalle, auch wenn sie noch so wünschenswert wäre, schon aus finanziellen Gründen nicht denkbar ist.
Somit bleibt es bei einer Persönlichkeitswahl. Und so leid es mir tut, gibt in dieser Wertungsprüfung Herr Freisleben derzeit kein gutes Bild ab. Von Hohenlohe-ungefiltert wurde jetzt „aufgedeckt“, dass Herr Freisleben eventl. dienstliche und private Belange vermischt. Es wäre das Mindeste, diesen Sachverhalt umgehend und vorbehaltslos aufzuklären. Hier auf Tauchstation zu gehen, steht dem Kandidaten nicht gut an. Herr Freisleben muss ebenfalls seine gemachten Aussagen belegen. Markige Worte, die auch ich in dieser Situation für völlig daneben halte, genügen nicht. Was hat er denn in Fichtenberg gemacht? Im übrigen erachte ich es als seine originäre Pflicht als Staatsbürger im Allgemeinen und als Polizist im Besonderem, strafrechtlich relevante Umtriebe zu stoppen. In dieser Argumentation sei zu guter Letzt auch noch auf das äusserst unfaire Verhalten des Hohenloher Tagblattes verwiesen. Die Verflechtungen zwischen Chefredaktion und Kandidat sollten freiwillig offenbart werden. Von Seiten des Kandidaten erwarte ich dann, dass er der Parteinahme der einzigen Lokalzeitung, auch wenn diese zu seinen Gunsten erfolgt, entgegen wirkt. Soviel Charakterfestigkeit sollte sein. Derartige Bestrebungen kann ich nirgends erkennen. Ganz im Gegenteil lässt er in der gestrigen Ausgabe einen lobhudelnden Artikel über sein 10-Punkteprogramm der Allgemeinplätze zu. Hier macht der Abschluss des Artikels auf mich sogar den Eindruck, dass da ein getroffener Hund bellt.
Ich stimme Herrn Egolf weitgehend zu. Im Großen und Ganzen konnten wir von den (ernst zu nehmenden) Kandidaten nur Standardphrasen- und versprechen hören. Was aber auch nicht weiter schlimm ist. Nur sollte es jetzt dem vernünftigen Bürger ein Anliegen sein, diese auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und mit gesundem Menschenverstand abzuwägen, ob eine Fahrrad- und ÖPNV-Stadt, die Jagst als „grünes Band“, die von Herrn Freisleben angestrebt werden, im Rahmen des Möglichen sind.
Über den „Wirtschaftsstandort Crailsheim“ brauchen wir uns hier gar nicht erst unterhalten, da das wohl sogar Frau Mayer bewusst sein dürfte, dass Crailsheim sich für die ansässige Industrie einsetzen muss.
Auf ein „durchgängiges Konzept mit allen Bildungsträgern“ bin ich übrigens auch sehr gespannt.
Zu Herrn Michl will ich gar nicht mehr viel sagen. Sympathisch ja, aber wahrlich zu flach.
Wie schon mein Vorschreiber schrieb, hatte Herr Kraft die fundiertesten und ehrlichsten Aussagen, was auch nicht verwundern sollte, da wir es hier mit einem erfahrenen Crailsheimer zu tun haben, der realitisch über die ganze Sache denkt und nicht schon in seinen Wahlversprechen das Geld aus dem Fenster zu werfen versucht.
Und ganz unter uns: Herrn Freisleben steht die Polizeiuniform ganz wunderbar, oder nicht? 😉
Ich glaube auch, daß Krafti das beste Programm hat. Es ist vor allem problemspezifisch differenziert. Zwar erschöpft es sich teilweise auch im Nachplappern von Gemeinplätzen und der Formulierung von Zielen und enthält keine konkreten Maßnahmen. Allerdings hat er die Zeichen der Zeit erkannt, nämlich die Notwendigkeit, in erneuerbare Energien zu investieren und die energetische Gebäudesanierung in Angriff zu nehmen. Dabei formuliert er auch klar, daß dies nicht nur eine umweltpolitische, sondern auch eine ökonomische Notwendigkeit ist. Das müßte auch Wähler der Wirtschaftsparteien CDU und FDP überzeugen. Außerdem hat er die die Notwendigkeit der Belebung der Innenstadt, der Erhaltung des Krankenhauses und der Verbesserung der Schulen und Kindergärten erkannt. Das ist wirklich gut. Das beste Programm aber war hier in holufi zu lesen: http://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=4865. Leider hat dieser Mann nicht kandidiert. Schade für Crailsheim.