Die Bundestagswahl hat für den Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe ein klares Ergebnis gebracht. Christian von Stetten (CDU) wird auch in der nächsten Legislaturperiode einziger Vertreter des Wahlkreises im Deutschen Bundestag sein. Hohenlohe-ungefiltert hat die Direktkandidaten der anderen Parteien zum Wahlausgang und zu ihrer politischen Zukunft befragt. Im folgenden Interview sind die Antworten von Hans-Jürgen Lange (FÜR VOLKSENTSCHEIDE) zu lesen.
Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Wie schätzen Sie den Wahlausgang mit etwas zeitlichem Abstand ein?
HANS-JÜRGEN LANGE: Als eine Katastrophe für den sozialen und den Weltfrieden, für unsere Demokratie. Demokraten müssen auf Aktionen „richtig“ reagieren. Ohne Reaktion auf Aktionen, ohne „richtige“ Reaktion auf Aktionen stirbt Demokratie, Recht, Staat und Leben. Durch den Wahlausgang blieben mutige Einzelkandidaten, viele wichtige, noch kleine Parteien unberücksichtigt. Obwohl gerade unabhängige, neutrale Abgeordnete notwendig, neue Gedanken zur Lösung großer Probleme mit neuen Parteien dringend erforderlich sind. Durch diesen Wahlausgang werden wichtige, aktuelle Korrekturen verhindert, verschoben, vertagt oder neue bedrohliche Entwicklungen weitergeführt. Atom-, Gen- und Nanotechnik. Angriffe auf die Freiheit: Abbau bürgerlicher Rechte, Entstaatlichung der Gesellschaft, Sicherheitswahn, Überwachungsstaat…
„Unsere“ FDP, die es unter Dr. Reinhold Maier, Dr. Thomas Dehler, Professor Theodor Heuss einmal gab, gibt es nicht mehr. Heutige Neoliberale sind oft zu „Heuschrecken“-Ideologen und „Privatisierern“ verkommen. Nur wenige Wähler wissen, was in diesen Kreisen unter Mittelstand verstanden wird. Mittelstand im neoliberalen Sinn, sind nicht Ärzte, Anwälte, Apotheker, Ingenieure, sondern Unternehmer mit 400 bis 8000 Mitarbeitern… 18,9 Prozent der Zweitstimmwähler haben sich im Wahlkreis 268 und indirekt 29,8 Prozent der Nichtwähler für dieses Wahlergebnis entschieden… Daraus kann man ableiten, dass es für viele Menschen, die nicht zum Mittelstand gehören, zukünftig schwerer werden wird, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Warum hat es für Sie persönlich nicht für den Einzug in den Bundestag gereicht (was waren die Gründe) – sind Sie persönlich enttäuscht?
Für den Wahlausgang sind erheblich die Medien, vor allem aber die Wähler verantwortlich. Weniger die Kandidaten oder die (kleinen) Parteien… Bedauerlicherweise wurden weder bei der diesjährigen Wahl zum Europäischen Parlamant, noch zum Deutschen Bundestag die Stimmzettel rechtzeitig, sondern überhaupt nicht in den Amtsblättern und Tageszeitungen veröffentlicht. Die Informationen unterblieben. .. Dadurch sind viele Demokraten in den Wahlkabinen unter Zeitdruck, in Unkenntnis ihrer wirklichen Wahlmöglichkeiten, beim Auswählen überfordert. Nur Briefwähler können übersichtlich, in Ruhe (aus)wählen.
Natürlich bin ich enttäuscht, wenn ich als Einzelkandidat nur 0,7 Prozent der Erststimmen erhalten habe. Aber so, wie von der Wahlkreisleitung die Erststimmen positioniert waren, konnten mich auch mir sehr zugetane Wähler, nur sehr schwer finden. Besonders enttäuscht bin ich, weil die Wähler das Angebot, einen unabhängigen Kandidaten nach Berlin in den Bundestag zu entsenden, nicht gewürdigt haben. Denn das war ja gerade nicht für mich, sondern uns, die große Chance… Aber 29,8 Prozent der Nichtwähler haben auf ihr Stimmrecht verzichtet, obwohl es um Krieg und Frieden, Recht und Unrecht, Ökologie und Ökonomie, Krankheiten und Gesundheit, um Habgier und Menschenrechte geht. Jetzt können weiter Pharmakonzerne Vertriebswege von Heilmitteln wie beispielsweise gegen Schuppenflechte (Cyanocobalamin), nützliche Medikamente verhindern und fragwürdige Massenimpfungen gegen Vogel-, Schweine- und zukünftige Grippen durchsetzen…
Das offizielle Wahlergebnis kennen Sie:
CDU 34,8 Prozent; SPD 18,4; FDP 18,9; Bündnis 90/Die Grünen 13,1; Die Linke 7,6
Das tatsächliche Wahlergebnis stelle ich Ihnen vor:
CDU 24 Prozent; SPD 16; FDP 10; Bündnis 90/Die Grünen 8; Die Linke 8 und 29 Prozent Nichtwähler…
Das „tatsächliche“ Wahlergebnis ist nicht das Wahlkreisergebnis, sondern das bundesweite Wahlergebnis der letzten Bundestagswahlen.
Was werden Sie in Zukunft beruflich tun? Werden Sie weiterhin für Ihre Partei/Wählerinitiative politisch aktiv sein – möglicherweise auch wieder für ein Amt kandidieren? Werden wir Sie als politischen Akteur weiterhin in der Region Hohenlohe sehen?
Ich hoffe, dass ich noch einige Jahre im Haller, Hohenloher und Limpurger Land als Rentner gesellschaftlich aktiv bleiben kann. Die Idee: FÜR VOLKSENTSCHEIDE auf Bundesebene durch Wahlrechtsergänzung mit einer Durchführungsverordnung „für Freie Wahlen und andere Abstimmungen…“ werde ich auch in Zukunft vertreten. Zu den nächsten baden-württembergischen Landtagswahlen würde ich als parteiloser Gastkandidat für eine kleine Partei antreten. Vielleicht für DIE TIERSCHUTZPARTEI, wenn ich eine Anfrage erhielte? Bis dahin bleibe ich DRL-Vorsitzender und Vorstandsmitglied in der BAUERNSCHULE HOHENLOHE, mit Sitz in Kirchberg an der Jagst-Weckelweiler.
Was möchten Sie der künftigen Bundesregierung mit auf den Weg geben? Welche Politik wird gut sein für die Region Hohenlohe und welche für Deutschland?
Eine glückliche innen- und außenpolitische Entwicklung. Wiederherstellung des äußeren und Sicherung des inneren sozialen Friedens. Eine bessere Gesundheits-, statt einer schlechteren zweiklassigen Krankheitspolitik. Keine Zwangsimpfungen, gesunder Boden, gesunde Luft und gesundes Wasser. Beendigung der Tierversuche und der quälerischen Massentierhaltung. In Niedersachsen soll auf der Domäne Heidbrink die größte Ziegen-Massentierhaltung für 7500 Milch- und Fleischziegen ohne jeden Auslauf in großen Ställen in Europa entstehen. Oder möchten Sie in der Nachbarschaft zu einer Geflügel-Intensivhaltung leben? In der Geflügel-Intensivhaltung entweichen weit mehr gesundheitsschädliche Bioaerosole als in allen anderen Tierhaltungen. Das gilt auch für Hühnermastanlagen mit 39.500 Stallplätzen, die relativ problemlos errichtet werden können, weil eine Beteiligung der Öffentlichkeit und eine Umweltverträglichkeitsprüfung erst ab 40.000 Stallplätzen vorgeschrieben ist. Diese Tiere werden geimpft. Dieser Impfstoff landet, wenn Sie essen, auf Ihren Tellern. Diese Politik sollte die Europäische Union und die Bundesregierung ändern…
Christian von Stetten (CDU) wird auch in der nächsten Legislaturperiode der einzige Abgeordnete des Bundestagswahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe sein. Was erwarten Sie politisch von ihm? Was soll er tun und um was soll er sich besonders kümmern, damit die Region Hohenlohe und seine Bewohner/innen einen Nutzen von seiner Arbeit in Berlin haben?
Er soll in Berlin sehr wachsam sein und kritisch eigenständig denken. Auch an die Opfer unsere Gesellschaftssystems denken. Nach Ausgleich und neuen Wegen, die verbinden, statt trennen, suchen.
Raum für ein persönliches Statement:
Weiter arbeiten. Es bleibt das „Prinzip Hoffnung“ in Ernst Blochs Sinn…
Weitere Informationen:
Für Volksentscheide
Hans-Jürgen Lange
Gehrendshalde 40
74427 Fichtenberg