Die Bundestagswahl hat für den Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe ein klares Ergebnis gebracht. Christian von Stetten (CDU) wird auch in der nächsten Legislaturperiode einziger Vertreter des Wahlkreises im Deutschen Bundestag sein. Hohenlohe-ungefiltert hat die Direktkandidaten der anderen Parteien zum Wahlausgang und zu ihrer politischen Zukunft befragt. Im folgenden Interview sind die Antworten von Harald Ebner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu lesen.
Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Wie schätzen Sie den Wahlausgang mit etwas zeitlichem Abstand ein?
HARALD EBNER: Bundesweit war und wird es ein Desaster für das Land, die Umwelt und das Sozialgefüge, dass es nicht gelungen ist, eine Regierung aus Union und FDP zu verhindern. Die FDP tut derzeit alles, um die Ellenbogen in der Gesellschaft wieder salonfähig zu machen.
Landesweit können wir dennoch zufrieden sein, im Wahlkreis erst recht und vor allem in Kreis Schwäbisch Hall. Wir konnten die besten Ergebnisse in der grünen Geschichte erzielen, hier im Kreis auch ein sensationelles Erststimmen-Ergebnis. So nah waren Erst- und Zweitstimmen bei Grün noch nie beieinander. Dieser überwältigende Vertrauensbeweis verpflichtet.
Warum hat es für Sie persönlich nicht für den Einzug in den Bundestag gereicht (was waren die Gründe) – sind Sie persönlich enttäuscht?
Ein Platz mehr für die Baden-Württemberger GRÜNEN und es hätte gereicht. Für eine persönliche Enttäuschung habe ich keinen Anlass, das Ergebnis, auch mein persönliches im Wahlkreis ist hervorragend. Ich bin im Gegenteil dankbar für die vielen Wählerinnen und Wähler, die uns und mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Auch erlebe ich die Erfahrungen und Begegnungen im Wahlkampf als eine große Bereicherung in meinem Leben. Die anfängliche Um- und Abgewöhnungsphase aus dem Wahlkampf ist mittlerweile schon wieder dem Alltag gewichen.
Was werden Sie in Zukunft beruflich tun? Werden Sie weiterhin für Ihre Partei politisch aktiv sein – möglicherweise auch wieder für ein Amt kandidieren? Werden wir Sie als politische/n Akteur/in weiterhin in der Region Hohenlohe sehen?
So viele Fragen auf einmal…. Der Beruf geht weiter, mein Amt als Kreisvorsitzender auch.
Was möchten Sie der künftigen Bundesregierung mit auf den Weg geben? Welche Politik wird gut sein für die Region Hohenlohe und welche für Deutschland?
Hände weg von der Gentechnik, Hände weg vom Atomausstieg – wer den Konsens in der Gesellschaft aufkündigt, muss sich der Folgen bewusst sein. Und wer angesichts Rekordverschuldung und EU-Defizitverfahren nach wie vor von Steuersenkung spricht, meint Sozialkürzung.
Gute Politik für Deutschland und für Hohenlohe orientiert sich an der Zukunft, an der Frage der Nachhaltigkeit. Nur wer es schafft, sich rechtzeitig für die postfossile Ära zu rüsten, ist zukunftsfähig.
Christian von Stetten (CDU) wird auch in der nächsten Legislaturperiode der einzige Abgeordnete des Bundestagswahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe sein. Was erwarten Sie politisch von ihm? Was soll er tun und um was soll er sich besonders kümmern, damit die Region Hohenlohe und seine Bewohner/innen einen Nutzen von seiner Arbeit in Berlin haben?
Ich erwarte: Ehrlichkeit und auch mal eine Rede aus Hohenlohe im Bundestag
Raum für ein persönliches Statement von Ihnen…