Die Bundestagswahl hat für den Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe ein klares Ergebnis gebracht. Christian von Stetten (CDU) wird auch in der nächsten Legislaturperiode einziger Vertreter des Wahlkreises im Deutschen Bundestag sein. Hohenlohe-ungefiltert hat die Direktkandidaten der anderen Parteien zum Wahlausgang und zu ihrer politischen Zukunft befragt. Stephen Brauer (FDP) hat seine Antworten erst nach der vorgegebenen Frist geschickt. Trotzdem veröffentlichen wir sie.
Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Wie schätzen Sie den Wahlausgang mit etwas zeitlichem Abstand ein?
STEPHEN BRAUER: Immer noch als sehr gutes Ergebnis, das hoffen lässt.
Warum hat es für Sie persönlich nicht für den Einzug in den Bundestag gereicht (was waren die Gründe) – sind Sie persönlich enttäuscht?
Ich habe Zuspruch von (fast) allen Seiten erfahren. Es hat nicht gereicht, weil mein Listenplatz (fast) aussichtslos war.
Was werden Sie in Zukunft beruflich tun? Werden Sie weiterhin für Ihre Partei politisch aktiv sein – möglicherweise auch wieder für ein Amt kandidieren? Werden wir Sie als politische/n Akteur/in weiterhin in der Region Hohenlohe sehen?
Ich bin nach wie vor gerne Lehrer am Kreisberufsschulzentrum in Ellwangen. Ich bin in der Kreistag gewählt worden und dort in den Ausschüssen Umwelt und Technik und Jugendhilfe sowie im Beirat ARGE Sozial tätig. Ich werde versuchen den positiven liberalen Trend in neue Mitglieder für den Kreisverband umzumünzen. Wenn sich die beiden zuständigen Kreisverbände auf meine Person einigen können, würde ich gerne nochmals bei der nächsten Bundestagswahl antreten.
Was möchten Sie der künftigen Bundesregierung mit auf den Weg geben? Welche Politik wird gut sein für die Region Hohenlohe und welche für Deutschland?
Priorität hat die Haushaltskonsolidierung und dass beim nächsten Aufschwung die Mittelschicht profitiert. Das wird auch uns in der Region gut tun.
Christian von Stetten (CDU) wird auch in der nächsten Legislaturperiode der einzige Abgeordnete des Bundestagswahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe sein. Was erwarten Sie politisch von ihm? Was soll er tun und um was soll er sich besonders kümmern, damit die Region Hohenlohe und seine Bewohner/innen einen Nutzen von seiner Arbeit in Berlin haben?
Wenn CVS die Positionen vertritt, die er in unseren gemeinsamen Treffen propagiert hat, bin ich zuversichtlich, dass unsere Region davon profitieren wird. Fraglich ist, inwieweit er sich hier durchsetzen kann. Wir werden sehen.
Raum für ein persönliches Statement…
Ich wünsche den Abgeordneten im Deutschen Bundestag viel Kraft und Nerven für die richtigen Weichenstellungen in den nächsten vier Jahren. Dass der Vorwurf der „sozialen Kälte“ auf diese Koalition gar nicht zutrifft, wurde mehrfach bewiesen und bringt das linke Spektrum in große Erklärungsnöte. Die aukommende Nervosität der selbsternannten Gutmenschen finde ich amüsant.
Der Begriff Gutmenschen wird in der politischen Debatte eigentlich nur von Rechtskonservativen und Nazis verwandt. Dass Herr Brauer kein Problem hat, einen solchen Begriff zu verwenden, zeigt, welch geistig Kind er ist.
Auf seiner Homepage ist auch nachzulesen :
Wir müssen zurückfinden zu den Grundfesten unserer Gesellschaft. Dazu gehört, dass diejenigen, die den Karren ziehen, nicht die Dummen sein dürfen. Dazu gehört dass diejenigen, die nichts oder nur wenig leisten können, von den Leistungsfähigen unterstützt werden. Dazu gehört aber auch, dass diejenigen, die nichts leisten wollen, einen Tritt in den Hintern bekommen.
Das ist wahre soziale Kälte !