„Wir brauchen berufliche Sicherheit und haben ein Recht auf eine Perspektive“, beschreibt Corinna Müller, Vorsitzende der Jugendvertretung bei Huber Verpackungen in Öhringen eine Aktion, mit der rund 30 Auszubildende bei Huber vergangene Woche für Aufmerksamkeit sorgten.
Von der IG-Metall Schwäbisch Hall
Ohne Berufserfahrung verliert eine Ausbildung schnell an Wert
Bei einem Rundlauf durch den Betrieb forderten sie, nach der Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden und ihren erlernten Beruf ausüben zu können. Denn, so André Kaufmann von der IG Metall Schwäbisch Hall: „Ohne echte Berufserfahrung verliert auch eine abgeschlossene Ausbildung schnell an Wert.“ Bei Huber Verpackungen werden unter anderem Drucker, Industriekaufleute und Mechatroniker ausgebildet.
Chancen junger Menschen im Arbeitsleben verbessern
Tariflich konnte die IG Metall die Übernahme der ausgelernten Azubis in der Metall- und Elektroindustrie für zwölf Monate erreichen. Das Ziel der bundesweiten IG Metall-Kampagne „Operation Übernahme“ ist die Verbesserung der Chancen junger Menschen im Arbeitsleben.
Erwerbslosenquote bei 15- bis 24-Jährigen fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung
Denn heute werden rund 50 Prozent der Auszubildenden nicht übernommen. Der größte Teil von ihnen wird arbeitslos. Insgesamt ist in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen die Erwerbslosenquote fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. „Das ist ein Skandal“, findet Heidi Scharf, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall.
Wichtiges Wissen und Können geht verloren
Auch die Unternehmer müssen ein Interesse an der Übernahme haben, denn junge Fachkräfte ohne qualifizierte Beschäftigung vor Ort wandern ab. Wichtiges Know-how geht verloren – und damit die Kaufkraft dieser Beschäftigten. Auch Auszubildende tragen zum betrieblichen Gesamtergebnis bei und nach der Ausbildung übernommene Arbeitnehmer müssen nicht erst eingearbeitet werden.