Zu dem Artikel in Zeitungen des Südwestpresse-Verbunds „Kein Zutritt für Gewerkschafter“ von Hans-Georg Frank, über eine Arbeitsgerichtsverhandlung in Crailsheim, veröffentlicht am 5. März 2010, schreibt ein ver.di-Gewerkschaftsmitglied:
Wenn ich die Worte von Herrn Büschler richtig verstehe, dann können die Beschäftigten des Diakonieklinikums ja undercover Gewerkschaftsarbeit machen – vielleicht wird jeder mit Sonnenbrillen auf der Nase im Dienst demnächst der ver.di-Mitgliedschaft im Diak verdächtigt.
Leserbrief von Jochen Dürr, ver.di-Gewerkschaftsmitglied aus Schwäbisch Hall
Nicht zum Scherzen aufgelegt
Nein, mir ist überhaupt nicht zum Scherzen zumute. Ich möchte daraufhinweisen, dass nicht überall Diakonie drin ist, wo Diakonie draufsteht (sprich ’ne Fahne vor dem Eingangsportal weht). Es ist, lieber Herr Dollmann, soziale Härte, wenn im Diakonieklinikum Hilfskräfte in einer firmeneigenen Zeitarbeitsfirma DSG arbeiten und davon noch leben müssen. Es ist sicher wichtiger, Ärzten den teureren Tarifvertrag des Marburger Bundes zu bezahlen – dafür muss die Hilfskraft eben billiger sein! Herr Dollmann und Herr Haun betonten vor Gericht sehr, dass im Diakonieklinikum das Prinzip der kirchlichen Dienstgemeinschaft praktiziert würde und hierbei Gewerkschaft nicht hineinpasse. Das ist ’ne saubere Dienstgemeinschaft, meine Herren! Im Wettbewerb sollten sich die diakonischen Manager darauf konzentrieren, über die Qualität der Arbeit mit anderen AnbieterInnen zu konkurieren. Da sie es aber immer mehr über Lohndumping und Outsourcing wie im Diak tun, brauchen die Beschäftigten die Gewerkschaft ver.di an ihrer Seite. Wenn die Gerichte diesen sogenannten Dritten Weg (Sonderweg) im Sinne der kirchliche Arbeitgeber bestätigen, dann ist die Politik gefordert.