An den beruflichen Schulen in Baden-Württemberg fallen 12,5 Prozent des Unterrichts aus oder werden nicht ordnungsgemäß gehalten. Dies erfuhr der Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou (SPD) aus einer Antwort des ehemaligen Kultusministers Helmut Rau (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsfraktion.
Pressemitteilung des SPD-Wahlkreisbüros Schwäbisch Hall
An Berufsschulen fallen 12,5 Prozent des Unterrichts aus
Laut Nikolaos Sakellariou setzt sich der Unterrichtsausfall aus drei Faktoren zusammen. 4,5 Prozent entfallen auf das strukturelle Defizit, da die Landesregierung 749 für den regulären Unterricht nötige Lehrerstellen nicht finanziert. Weitere 3,6 Prozent entfallen auf Krankheit oder dienstliche Verhinderungen, 4,4 Prozent auf Vertretungsstunden, die Lehrer für fehlende Kollegen halten.
Nichtbesetzung von Lehrerstellen gefährdet die Ausbildung der jungen Menschen
Im Schwäbisch Hall liegt der Anteil des strukturellen Unterrichtsausfalls an beruflichen Schulen bei 2,0 Prozent. „Rein rechnerisch ergibt sich für den Landkreis Schwäbisch Hall daraus eine Unterversorgung von sechs Lehrkräften an den beruflichen Schulen“, so Sakellariou. „Mit der Nichtbesetzung gefährdet die Landesregierung die Ausbildung der jungen Menschen und ihre Zukunftschancen“, sagt Nik Sakellariou weiter.
Die Landesregierung steuert nicht ausreichend dagegen
„Das Problem besteht seit Jahren und die Regierung steuert nicht ausreichend dagegen“, ärgert sich Sakellariou. Die Schüler litten unter den ausfallenden Unterrichtsstunden, die Lehrer unter ständigen Überstunden. Gleichzeitig benötige die Wirtschaft angesichts zunehmender Anforderungen in vielen Berufen und des drohenden Fachkräftemangels gut und umfassend ausgebildete Absolventen. „Wir erwarten viel von den Schülern unserer beruflichen Schulen“, sagt Sakellariou. „Aber anstatt, dass das Land die Qualität in den Schulen sicherstellt, gefährdet es durch den verheerenden Unterrichtsausfall die Zukunft unseres Industriestandorts und die unserer jungen Menschen. Das ist ein ganz schlechtes Zeugnis für die Bildungspolitik in Baden-Württemberg“, meint Sakellariou.