DGB kämpft für den Erhalt der KZ-Gedenkstätte im Besucherbergwerk Bad Friedrichshall

In den vergangenen Wochen mehrten sich die Stimmen für den Erhalt der KZ-Gedenkstätte im Besucherbergwerk Bad Friedrichhall: Sei es die Unterstützung der SPD auf Landes- und Kreisebene oder die hoffnungsfroh stimmenden Äußerungen des Heilbronner Oberbürgermeisters Himmelsbach, der im Fernsehen eine Chance für eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes in Aussicht stellte. Bereits Anfang März 2010 hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in einem Brief an die Aufsichtsratsmitglieder der SWS den Erhalt der Gedenkstätte und die Wiedereröffnung des Besucherbergwerkes gefordert.

Von der DGB-Region Nordwürttemberg

Die Chancen scheinen gut zu stehen, dass die Entscheidung des Aufsichtsrates am heutigen Mittwoch, 28. April 2010, zugunsten der Sanierung und Wiedereröffnung des Besucherbergwerkes  fallen wird. Die Stadt Heilbronn als Anteilseigner, vertreten durch Oberbürgermeister Himmelsbach, hat sich indes bislang dennoch schwer getan: So war die Aufforderung an die Miklos Klein-Stiftung, Beweise vorzulegen, dass die staatliche Salz-Saline selbst KZ-Häftlinge beschäftigt hatte, nicht nur unverständlich, sondern zeugte auch von wenig Sensibilität im Umgang mit den Überlebenden, die im Salzstock arbeiten mussten. Deutlich genug waren die Äußerungen eines der letzten Überlebenden Pierre Dawance aus Frankreich im Rahmen einer Gedenkveranstaltung im Salzwerk am 27. März 2010, der im Namen der Opfer den Erhalt der Gedenkstätte forderte.

Der DGB erinnert daran, dass die Gedenkstätte im Besucherbergwerk die einzige Erinnerungsstätte im Raum Heilbronn ist. Noch immer gibt es nichts dergleichen in Heilbronn selbst, beispielsweise für das ehemalige Konzentrationslage Heilbronn. „Unsere Generation musste die dunkle Zeiten des Faschismus glücklicherweise nicht erleben, aber wir haben als Nachfahren die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass so etwas niemals wieder geschieht“, sagt Silke Ortwein vom Heilbronner DGB. Dazu gehöre ihrer Meinung nach auch „…die Erinnerung zu bewahren. Nur wer sich erinnert, kann sich der historischen Verantwortung stellen. Die Verdrängung der Ereignisse aus dem kollektiven Gedächtnis können und dürfen wir uns nicht leisten. Da die KZ-Gedenkstätte im Besucherbergwerk die einzige im Raum Heilbronn ist und zudem durch die Authentizität des Ortes in ihrer Art einen herausragenden Platz einnimmt, muss sie unbedingt erhalten werden.“ Silke Ortwein hofft, dass die Entscheidung im Aufsichtsrat von der Verantwortung getragen wird, nicht nur für die finanziellen Belange der SWS, sondern auch gegenüber den historischen Ereignissen einzustehen, die eng verknüpft sind mit der Geschichte des Bergwerkes.

Weitere Informationen im Internet:

www.nordwuerttemberg.dgb.de

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