Leserbrief von Berthold Krist (Künzelsau) zur Landtagswahl-Kandidatur von Schwäbisch Halls Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim im Wahlkreis Hohenlohe.
Feierlich wurde die Kandidatur von Hermann-Josef Pelgrim als SPD-Landtagskandidat für Hohenlohe proklamiert. Dieses hohe Lied auf das Haller Stadtoberhaupt kann ich nur bedingt mitsummen. Pelgrims angebliche Genialität in kommunalen Finanzfragen gilt es zu relativieren. Von genial spricht der alte Lateiner, wenn etwas Neues er- und geschaffen wird. In Schwäbisch Hall hat man den Haushalt unter anderem mit altbekannten Methoden zwangsweise sanieren müssen: Verkauf des vorhandenen Tafelsilbers und Verschieben von Schulden in Schatten- beziehungsweise Nebenhaushalte.
Konkret hat man Defizite den Stadtwerken und der städtischen Tochter GWG zugeschoben. Etwas Neues oder Bahnbrechendes birgt diese Vorgehensweise mitnichten in sich. Von den über 13.000 Städten beziehungsweise Gemeinden in Deutschland wird sie von vielen angewendet. Und noch eines: Alle Kommunen in Deutschland haben mit immer engeren Finanzspielräumen zu kämpfen. Auch dort, und nicht nur in Schwäbisch Hall, gilt und galt es zu gestalten. Als Heilsbringer taugt der Haller OB genauso wenig wie alle übrigen Menschen dieser Erde.
Berthold Krist
Meisenweg 5
74653 Künzelsau