Bei der Firma Huber stehen harte Auseinandersetzungen bevor – Kämpferischer 1. Mai 2010 in Öhringen

Mehrere hundert Menschen demonstrierten am 1. Mai 2010 in Öhringen für gerechte Arbeitsbedingungen.

Mehrere hundert Menschen demonstrierten am 1. Mai 2010 in Öhringen für gerechte Arbeitsbedingungen.

Raus auf die Straße zur 1. Mai-Demo gingen am Samstag etwa 300 Menschen in Öhringen. Heidi Scharf, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Schwäbisch Hall, ging mit einigen Firmen der Region hart ins Gericht. Die Funktionärin der IG Metall kritisierte unter anderem wie die Unternehmen Huber (Öhringen), Getrag (Neuenstein), Kärcher (Obersontheim), Würth (Künzelsau), Klenk (Oberrot) und kirchliche Einrichtungen ihre Mitarbeiter behandeln.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Nur starke Betriebsräte können etwas erreichen

Zur Kundgebung auf dem Öhringer Hafenmarkt kamen etwa 300 Menschen aus der Region Schwäbisch Hall-Hohenlohe. Sie spendeten Heidi Scharf lauten Applaus, als diese das Verbot von Leiharbeit („eine moderne Form des Sklavenhandels“) forderte. Im Landkreis Schwäbisch Hall gebe es bundesweit mit die höchsten Anteile an Leiharbeitern und die größte Anzahl an Leiharbeitsfimen, so Heidi Scharf. Bessere Bedingungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien nur in Betrieben mit „starken Betriebsräten“ zu erreichen, meinte die IG Metallerin weiter. Sie forderte in den Betrieben zu solidarischem Handeln und mehr Mitbestimmung auf.

Altersarmut ist bei vielen Menschen vorprogrammiert

Missstände wie Bezahlungen von 800 Euro pro Monat für einen Mitarbeiter mit abgeschlossenem Fachstudium dürfte es nicht mehr geben, sagte Heidi Scharf. Ein aktueller Fall dazu aus der Region liege derzeit auf ihrem Schreibtisch. Hartz IV nennt sie die „größte Enteignung des Volkes“ – deshalb müsse es weg. Von 40 Millionen Erwerbstätigen zahlen nur noch 28 Millionen Sozialbeiträge in die Kassen ein. Altersarmut sei deshalb bei vielen Menschen vorprogrammiert. Der Unterschied zwischen Arm und Reich werde immer größer. Die geplante Kopfpauschale sei wie „Hartz IV für Gesundheit“. Dabei zahle jeder und jede vom Chefarzt über den Werkleiter bis hin zur 400-Euro-Kraft den gleichen Krankenkassenbeitrag. Damit verabschiede sich der Staat vollends von seinen sozialen Grundsätzen.

Bei Huber in Öhringen stehen harte Auseinandersetzungen bevor – Interview hier zum Nachhören

Viele Mitarbeiter von Firmen in der Region bangen um ihre Arbeitsplätze. Allein 400 Arbeitsplätze sind bei der Firma Getrag in Neuenstein akut gefährdet. Zu harten betrieblichen Auseinandersetzungen wegen Leiharbeit kann es in den nächsten Tagen bei der Firma „Huber Packaging“ in Öhringen kommen. Hohenlohe-ungefiltert führte dazu am 1. Mai 2010 in Öhringen ein Interview mit dem Huber-Betriebsratsvorsitzenden Siegfried Hubele aus Schwäbisch Hall. Das Interview gibt es hier zum Nachhören (Doppelklick auf den folgenden Link):  Interview_Siegfried_Hubele

Weitere Informationen zum 1. Mai 2010 in Öhringen:

Eine Videoaufzeichnung der Rede von Heidi Scharf:

Artikel der Hohenloher Zeitung: http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/sonstige;art1919,1831306

Aktionen gegen Neonaziaufmärsche am 1. Mai 2010:

http://www.schweinfurt-ist-bunt.de/schweinfurtistbunt/aktuelles/

http://www.wuerzburg-ist-bunt.de/wuerzburgistbunt/aktuelles/

http://www.gesichtzeigen.de/?gclid=CLW3j-CVtKECFZWAzAod3He3-A

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