Autor Philipp Mattheis von jetzt.de ist sich seit Mittwochabend endlich sicher, dass er nie „Die Linke“ wählen wird. Ein Abschiedbrief.
Gefunden von Oliver Paul, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Ilshofen
15 Gedanken zu „Liebe Linke – Ein Abschiedsbrief“
Philip Mattheis‘ Schüleraufsatz entspricht doch aber so gar nicht Ihrem Anliegen von Hohenlohe-ungefiltert?!
Darf ich mal erinnern?
„Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der die unkritische Hofberichterstattung lokaler Medien in Hohenlohe und Schwäbisch Hall nicht mehr länger hinnehmen will.
Was wollen wir?
Wir wollen den Lesern, Zuschauern und Hörern ein Internetportal bieten, das sich kritisch und ergebnisoffen mit relevanten Themen der Region aus Politik, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Sport befasst. Wir nehmen auch die lokalen Medien und ihre Macher kritisch unter die Lupe.“
Mattheis Mainstreamschreibe hat nur eine einzige Argumentationskette, die auf der Behauptung/Annahme/Ratespiel/Irrtum (zutreffendes unterstreichen) fußt, Gauck sei der, für den er ihn hält. Gauck teilt ja nicht einmal die Positionen derjenigen, die ihn Machttaktisch für ein Possenspiel aufgestellt haben. Aber in schöner Einmütigkeit mit den „Leitmedien“ beteiligt sich Mattheis am Linken-Bashing – und ich finde das nun auch hier… peinlich!
ein wirklich lesenswerter Artikel. Ich hoffe, dass er nicht ein Ende markiert, sondern deutlich macht, dass es auch die sog. Linkspartei ist, die sich ändern muss, wenn sich diese Gesellschaft ändern soll. Dann klappt es vielleicht auch mal mit der SPD. Ich musste erleben, dass die Vertreter der Linkspartei in der Bundesversammlung nicht applaudiert haben, als der Bundestagspräsident daran erinnet hat, dass sich am Tag der Bundespräsidentenwahl zum 20 Mal die Einstellung der Grenzkontrollen an der innderdeutschen Grenze jährte. Ich fand es beschämend, dass nur die ersten drei Reihen der Linkspartei in der Bundesversammlung dies applaudieren ließ. Detr Rest der 124 Delegierten rührte keine Hand. Das war wirklich bezeichnend dafür, was sich ändern muss.
Nikolaos „Nik“ Sakellariou (SPD), Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Auch mit den Stimmen der Linken im dritten Wahlgang wäre Joachim Gauck, der von der SPD und den Grünen ins Rennen um das höchste deutsche Staatsamt geschickt worden war, nicht Bundespräsident geworden.
Christian Wulff (CDU) erhielt im dritten Wahlgang mit 625 Stimmen die absolute Merhheit. Sein Gegenkandidat Joachim Gauck kam im dritten und entscheidenden Wahlgang auf 494 Stimmen. Es gab 121 Enthaltungen – vor allem aus dem Lager der Linken. Hätten alle, die sich im dritten Wahlgang der Stimme enthalten haben, Gauck gewählt, wäre dieser trotzdem nur auf 615 Stimmen gekommen.
Ralf Garmatter, Redaktion Hohenlohe-ungefiltert
Weitere Informationen zu den Grundlagen der Bundespräsidentenwahl:
Was macht Herrn Gauck denn so attraktiv? Die Leute aus meiner Umgebung können wenig an ihm finden, was absolut für ihn sprechen würde. Auch Freunde, die ihm persönlich begegnet sind, konnten in ihm nicht mehr als einen freundlichen viel zu alten Herrn sehen. Als Odo Marquard, der philosophische Vertreter des Skeptizismus, darauf angesprochen wurde, dass selbst seine Schüler seine Theorien als für die eigene Zeit unzulänglich kritisieren würden, widersprach er nicht, sondern sagte, dass an eben diese nun die Aufgabe ergehe, die eigene Zeit gedanklich zu erfassen und für die Probleme der Zukunft eine Antwort zu finden.
Und politisch? Gauck befürwortet den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, der „Fürsorgestaat“ ist nicht seine Sache und eine Kritik selbst an den Auswüchsen des Kapitalismus ist nicht vernehmbar.
Marktliberaler schafft es auch Wulff nicht.
Mir gefällt an Wulff seine Durchschnittlichkeit, die die Presse ihm zum Vorwurf macht. Selbst seine verhältnismäßig einfache Kleidung nahm man unter die Lupe. Wer wünscht sich denn den aufgetakelten Lobbyisten Schröder zurück?
Wulff wäre so gesehen vielleicht doch der bessere Kandidat, wären da nicht bereits einige hässliche Flecken. So die Diätenerhöhung im Landtag in Niedersachsen am 1.Juli 2010 um 7,2 % auf 6000 Euro monatlich plus Aufwandsentschädigung und eine weitere automatische Erhöhung ab 2012 und die kostenlose Hochstufung des Flugtickets in die teuere Businessklasse für seine Familie 2009. Gespart wird „draußen vor der Tür“. Das hält die Begeisterung mehr als in Grenzen.
Wenn man die beiden Kandidaten gegeneinander hält, findet man einerseits Äußeres, Unwesentliches, worin sie sich unterscheiden könnten, andererseits spricht für jeden soviel wie gegen ihn.
Aber im 1. Wahlgang hätte es gereicht.
Das „Recht auf freie Meinungsäußerung“ bedeutet halt auch mal, das Mann auch mal Sachen lesen muss die einem nicht gefallen. Und Artikel als „Schüleraufsatz“ herab zu qualifizeren ist auch nicht immer fein.
Oder gilt immer noch: „Die Partei, die Partei die hat immer (noch) recht?
Fundamentalopposition wird halt nicht honoriert, diese Erfahrung mussten schon die Grünen machen; mit allen Hoch´s und Tief´s und Fehlern und Versagen und neuen Wegen und neuen Leuten wenn die alten Zöpfe der Rechthaberei abgeschnitten werden.
Bei der Bundespräsidentenwahl erhielt Christian Wulff im ersten Wahlgang 600 Stimmen. Zur notwendigen absoluten Mehrheit im ersten Wahlgang wäre die Zustimmung von 623 der insgesamt 1242 anwesenden Wahlmänner und -frauen erforderlich gewesen. Insgesamt stellten Union (CDU/CSU) und FDP 644 Wahlleute, die auch vollständig anwesend waren. Damit erzielte Wulff im ersten Wahlgang 44 Stimmen weniger als das schwarz-gelbe Lager in der Bundesversammlung an Delegierten stellt.
Der Kandidat der SPD und der Grünen, der ehemalige Bürgerrechtler Joachim Gauck, erhielt 499 Stimmen. Damit lag er um 39 Stimmen über der Delegiertenzahl des rot-grünen Lagers, das zusammen 460 Delegierte stellte. Die Kandidatin der Partei Die Linke, Lukrezia Jochimsen, bekam 126 Stimmen. Sie erhielt also zwei Stimmen mehr als linke Abgeordnete im Parlament vertreten sind. Die rechtsextreme NPD hatte den Liedermacher Frank Rennicke aufgestellt; für ihn stimmten drei Wahlleute. Eine Stimme war ungültig. 13 Wahlleute hatten sich enthalten. Eigentlich besteht die Bundesversammlung aus 1244 Männern und Frauen. Zwei Wahlfrauen der SPD waren krank. (Quelle: Tagesschau.de)
Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Lesenswerter Artikel? Da bekomme ich das grosse Kichern. Man muss sich nur mal die ganzen Kommentare in der SÜDDEUTSCHEN dazu durchlesen – die sprechen Bände!
Und sich der „Applaudier-Rituale“ im Bundestag argumentativ zu bedienen lässt mich gleich noch mal Kichern: Herrn Lammert würde auch ich – egal was er sagt – in keinem Fall applaudieren. Dafür hat er, in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Bundestages, schon genug „Hämmer“ gebracht.
Ich erinnere nur an seine Entscheidung, angesichts einer Klage mehrerer Bundestagsabgeordneter beim Bundesverfassungsgericht die nach dem Verhaltenskodex des 16. Deutschen Bundestages veröffentlichungspflichtigen Angaben zu Nebentätigkeiten oder Zusatzeinkünften der Abgeordneten vorerst nicht zu veröffentlichen.
Bei mir ist das umgekehrt: Wenn jemand daran erinnert, dass vor 20 Jahren die Grenzkontrollen eingestellt wurden, dann applaudiere ich, unabhängig davon wer es sagt. Dafür geht mir das Thema einfach zu nah. Es mag Tehmen und Personen geben, bei denen man so verfahren kann. Der Mauerfall gehört jedenfalls garantiert nicht dazu – zum KICHERN ohnehin nicht. Mit dieser Einstellung („würde ich – egal was er sagt – in keinem Fall applaudieren“) kann man alles mögliche gestalten – aber keine Demokratie. Es könnte ja schließlich sein, dass man eines Tages selbst zur Mehrheit gehört. Und dafür zu kämpfen, ist ja der Sinn von Demokratie.
Die Artikel, auf die Herr Wiczorke verweist, sind wirklich lesenswert. Hier bekommt jeder nochmals bestätigt, welch fulminanten Einfluss die Presse auf die Entwicklung der Parteien nimmt.
War nicht auch die FDP mal eine Partei in der ein Gerhard Baum und eine Helga Schuchardt eine wichtige Rolle spielten, der Schutz der Privatsphäre jedes Einzelnen vor Übergriffen des Staatsapparates ein zentrales Anliegen war? An der Entwicklung hin zu einer bloßen noch mehr „Spaß für die Reichen“ Partei hatte die Presse ihren Anteil, obgleich sie jetzt manche Auswüchse kritisiert.
Warum drischt die Presse seit Jahren auf Andrea Nahles ein, während sie den drittklassigen Buchhalter Müntefering feierte? Gebildete und ungebildete Leute in meiner Umgebung fanden diesen allenfalls lächerlich in der Zurschaustellung seiner Privatsphäre. Ohne Geist und Charisma stand er jedoch für ein wirtschaftsliberales Programm innerhalb der SPD. Da aber die Anhänger dieses Programms bereits ihre Heimat in anderen Parteien gefunden hatten, war sein Aufstieg verbunden mit dem Niedergang der SPD. Das spricht sicherlich für die Wähler, die hier ihre Interessen nicht mehr vertreten sahen.
Manchmal ist das „Stimmvieh“ doch eigensinniger als erwartet. Man sollte also nicht ganz den Mut sinken lassen.
Der Mauerfall ist ein wichtiges Ereignis und immer ein Grund zu applaudieren. Da hat Herr Sakellariou wirklich recht. Dass die DDR kein Rechtsstaat war, steht außer Zweifel. Das sollte uns jedoch nicht davon abhalten, zu sehen, dass es mit dem Rechtsstaat auch bei uns hapert und man auch hier oft nicht zu seinem Recht kommt, die Polizei nicht ermittelt, die Behörden in übliche Machenschaften verstrickt sind und die Staatsanwaltschaft nicht unparteiisch ist. Herr Sakellariou muss gar nicht warten auf den Tag, an dem er für die Demokratie kämpfen muss. Er muss nur vor die eigene Haustür gehen und die Augen und Ohren offen halten, dann wird er genügend konkrete Anlässe für einen solchen Einsatz finden.
Hallo,
ich gebe zu dem Abschiedsbrief und den Kommentaren ein paar persönliche Anmerkungen als Mitglied in der PDS / jetzt die LINKE :
Die Einlassungen von Nik Sakellariou überraschen mich nicht sehr … Seins und das der Sozialdemokratie sieht man / frau sehr genau derzeit bei der Medieninszenierung Joachim Gauck, den man taktisch von ROT – GRÜN gegen die schwarz – gelbe Regierung und gegen die ewig gestrigen LINKEN als Kandidat gekürt hat …
Ein Präsidentenkandidat, der versöhnt ?! Da lach ich doch grad … wer die DDR mit dem Faschismus vergleicht, der hat geschichtlich gar nichts kapiert – es kann nur der Verniedlichung der Faschismus dienen ! Das scheint wohl ganz das SPD Niveau in Ba.-Wü.zu sein – der Ulmer OB Ivo Gönner bezeichnet NazigegnerInnen als rotlackierte Faschisten und die Pforzheimer Bundestagsabgeordnete Katja Mast möchte bei einer Protestdemo gegen den Aufmarsch einer Nazikameradschaft in Pforzheim auch gleich gegen die sogenannten Linksextremisten zu Felde ziehen. Der Kampfbegriff Extremismus wird gern auch derzeit vom sogenanntten Verfassungschutz benützt ! Wer aber beschädigt den die Verfassung ?
Die Bundeswehr kämpft im KAMPFEINSATZ im Ausland und wird auch im Inland bei Demos eingesetzt ! Die Hartzgesetze haben mit Menschenwürde aber auch gar nicht zu tun … usw … usw …
Für diese Politik steht auch Herr Gauck – die Wahl also zwischen Pest und Cholera ?! Es ging also nur darum, die LINKEN vorzuführen … Die Ausführungen von SPD Chef Gabriel, mit der Wahl von Gauck hätte die LINKE ihre SED Vergangenheit bewältigen, kann ich nur mit den Worten kommentieren : Helau !
Die Hasspredigten von Nik und anderen werden ganz schnell verschwinden, wenn man / frau die LINKEN in NRW zur Wahl der neuen Ministerpräsidentin braucht – zum NULLTARIF gibts das halt auch nicht – wer die Studiengebühren abschaffen will, der muss auch sagen, wann …gelle !!!
Sozialistischer Gruß
Jochen Dürr
Lieber Nik,
die Hasspredigt nehm ich zurück – ich wollte die massiven Angriffe gegen uns durch Euch damit benennen – nenn es einfach anders, da streit ich nicht um Worte – äußer dich doch zu meinem sonstigen Kommentar auch mal, dann mußt Du Dich nicht an einem Wort aufhängen … gelle …
Wir sehen uns morgen sicher beim Fest der Haller GRÜNEN, da können wir unsere Positionen direkt austauschen …
Gruß
Jochen
Philip Mattheis‘ Schüleraufsatz entspricht doch aber so gar nicht Ihrem Anliegen von Hohenlohe-ungefiltert?!
Darf ich mal erinnern?
„Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der die unkritische Hofberichterstattung lokaler Medien in Hohenlohe und Schwäbisch Hall nicht mehr länger hinnehmen will.
Was wollen wir?
Wir wollen den Lesern, Zuschauern und Hörern ein Internetportal bieten, das sich kritisch und ergebnisoffen mit relevanten Themen der Region aus Politik, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Sport befasst. Wir nehmen auch die lokalen Medien und ihre Macher kritisch unter die Lupe.“
Mattheis Mainstreamschreibe hat nur eine einzige Argumentationskette, die auf der Behauptung/Annahme/Ratespiel/Irrtum (zutreffendes unterstreichen) fußt, Gauck sei der, für den er ihn hält. Gauck teilt ja nicht einmal die Positionen derjenigen, die ihn Machttaktisch für ein Possenspiel aufgestellt haben. Aber in schöner Einmütigkeit mit den „Leitmedien“ beteiligt sich Mattheis am Linken-Bashing – und ich finde das nun auch hier… peinlich!
ein wirklich lesenswerter Artikel. Ich hoffe, dass er nicht ein Ende markiert, sondern deutlich macht, dass es auch die sog. Linkspartei ist, die sich ändern muss, wenn sich diese Gesellschaft ändern soll. Dann klappt es vielleicht auch mal mit der SPD. Ich musste erleben, dass die Vertreter der Linkspartei in der Bundesversammlung nicht applaudiert haben, als der Bundestagspräsident daran erinnet hat, dass sich am Tag der Bundespräsidentenwahl zum 20 Mal die Einstellung der Grenzkontrollen an der innderdeutschen Grenze jährte. Ich fand es beschämend, dass nur die ersten drei Reihen der Linkspartei in der Bundesversammlung dies applaudieren ließ. Detr Rest der 124 Delegierten rührte keine Hand. Das war wirklich bezeichnend dafür, was sich ändern muss.
Nikolaos „Nik“ Sakellariou (SPD), Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Auch mit den Stimmen der Linken im dritten Wahlgang wäre Joachim Gauck, der von der SPD und den Grünen ins Rennen um das höchste deutsche Staatsamt geschickt worden war, nicht Bundespräsident geworden.
Christian Wulff (CDU) erhielt im dritten Wahlgang mit 625 Stimmen die absolute Merhheit. Sein Gegenkandidat Joachim Gauck kam im dritten und entscheidenden Wahlgang auf 494 Stimmen. Es gab 121 Enthaltungen – vor allem aus dem Lager der Linken. Hätten alle, die sich im dritten Wahlgang der Stimme enthalten haben, Gauck gewählt, wäre dieser trotzdem nur auf 615 Stimmen gekommen.
Ralf Garmatter, Redaktion Hohenlohe-ungefiltert
Weitere Informationen zu den Grundlagen der Bundespräsidentenwahl:
Was macht Herrn Gauck denn so attraktiv? Die Leute aus meiner Umgebung können wenig an ihm finden, was absolut für ihn sprechen würde. Auch Freunde, die ihm persönlich begegnet sind, konnten in ihm nicht mehr als einen freundlichen viel zu alten Herrn sehen. Als Odo Marquard, der philosophische Vertreter des Skeptizismus, darauf angesprochen wurde, dass selbst seine Schüler seine Theorien als für die eigene Zeit unzulänglich kritisieren würden, widersprach er nicht, sondern sagte, dass an eben diese nun die Aufgabe ergehe, die eigene Zeit gedanklich zu erfassen und für die Probleme der Zukunft eine Antwort zu finden.
Und politisch? Gauck befürwortet den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, der „Fürsorgestaat“ ist nicht seine Sache und eine Kritik selbst an den Auswüchsen des Kapitalismus ist nicht vernehmbar.
Marktliberaler schafft es auch Wulff nicht.
Mir gefällt an Wulff seine Durchschnittlichkeit, die die Presse ihm zum Vorwurf macht. Selbst seine verhältnismäßig einfache Kleidung nahm man unter die Lupe. Wer wünscht sich denn den aufgetakelten Lobbyisten Schröder zurück?
Wulff wäre so gesehen vielleicht doch der bessere Kandidat, wären da nicht bereits einige hässliche Flecken. So die Diätenerhöhung im Landtag in Niedersachsen am 1.Juli 2010 um 7,2 % auf 6000 Euro monatlich plus Aufwandsentschädigung und eine weitere automatische Erhöhung ab 2012 und die kostenlose Hochstufung des Flugtickets in die teuere Businessklasse für seine Familie 2009. Gespart wird „draußen vor der Tür“. Das hält die Begeisterung mehr als in Grenzen.
Wenn man die beiden Kandidaten gegeneinander hält, findet man einerseits Äußeres, Unwesentliches, worin sie sich unterscheiden könnten, andererseits spricht für jeden soviel wie gegen ihn.
Aber im 1. Wahlgang hätte es gereicht.
Das „Recht auf freie Meinungsäußerung“ bedeutet halt auch mal, das Mann auch mal Sachen lesen muss die einem nicht gefallen. Und Artikel als „Schüleraufsatz“ herab zu qualifizeren ist auch nicht immer fein.
Oder gilt immer noch: „Die Partei, die Partei die hat immer (noch) recht?
Fundamentalopposition wird halt nicht honoriert, diese Erfahrung mussten schon die Grünen machen; mit allen Hoch´s und Tief´s und Fehlern und Versagen und neuen Wegen und neuen Leuten wenn die alten Zöpfe der Rechthaberei abgeschnitten werden.
Bei der Bundespräsidentenwahl erhielt Christian Wulff im ersten Wahlgang 600 Stimmen. Zur notwendigen absoluten Mehrheit im ersten Wahlgang wäre die Zustimmung von 623 der insgesamt 1242 anwesenden Wahlmänner und -frauen erforderlich gewesen. Insgesamt stellten Union (CDU/CSU) und FDP 644 Wahlleute, die auch vollständig anwesend waren. Damit erzielte Wulff im ersten Wahlgang 44 Stimmen weniger als das schwarz-gelbe Lager in der Bundesversammlung an Delegierten stellt.
Der Kandidat der SPD und der Grünen, der ehemalige Bürgerrechtler Joachim Gauck, erhielt 499 Stimmen. Damit lag er um 39 Stimmen über der Delegiertenzahl des rot-grünen Lagers, das zusammen 460 Delegierte stellte. Die Kandidatin der Partei Die Linke, Lukrezia Jochimsen, bekam 126 Stimmen. Sie erhielt also zwei Stimmen mehr als linke Abgeordnete im Parlament vertreten sind. Die rechtsextreme NPD hatte den Liedermacher Frank Rennicke aufgestellt; für ihn stimmten drei Wahlleute. Eine Stimme war ungültig. 13 Wahlleute hatten sich enthalten. Eigentlich besteht die Bundesversammlung aus 1244 Männern und Frauen. Zwei Wahlfrauen der SPD waren krank. (Quelle: Tagesschau.de)
Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert
Lesenswerter Artikel? Da bekomme ich das grosse Kichern. Man muss sich nur mal die ganzen Kommentare in der SÜDDEUTSCHEN dazu durchlesen – die sprechen Bände!
Oder auch mal hier reinschauen:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=6094
Und sich der „Applaudier-Rituale“ im Bundestag argumentativ zu bedienen lässt mich gleich noch mal Kichern: Herrn Lammert würde auch ich – egal was er sagt – in keinem Fall applaudieren. Dafür hat er, in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Bundestages, schon genug „Hämmer“ gebracht.
Ich erinnere nur an seine Entscheidung, angesichts einer Klage mehrerer Bundestagsabgeordneter beim Bundesverfassungsgericht die nach dem Verhaltenskodex des 16. Deutschen Bundestages veröffentlichungspflichtigen Angaben zu Nebentätigkeiten oder Zusatzeinkünften der Abgeordneten vorerst nicht zu veröffentlichen.
Siehe auch:
http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_norbert_lammert-650-5933.html
Bei mir ist das umgekehrt: Wenn jemand daran erinnert, dass vor 20 Jahren die Grenzkontrollen eingestellt wurden, dann applaudiere ich, unabhängig davon wer es sagt. Dafür geht mir das Thema einfach zu nah. Es mag Tehmen und Personen geben, bei denen man so verfahren kann. Der Mauerfall gehört jedenfalls garantiert nicht dazu – zum KICHERN ohnehin nicht. Mit dieser Einstellung („würde ich – egal was er sagt – in keinem Fall applaudieren“) kann man alles mögliche gestalten – aber keine Demokratie. Es könnte ja schließlich sein, dass man eines Tages selbst zur Mehrheit gehört. Und dafür zu kämpfen, ist ja der Sinn von Demokratie.
Die Artikel, auf die Herr Wiczorke verweist, sind wirklich lesenswert. Hier bekommt jeder nochmals bestätigt, welch fulminanten Einfluss die Presse auf die Entwicklung der Parteien nimmt.
War nicht auch die FDP mal eine Partei in der ein Gerhard Baum und eine Helga Schuchardt eine wichtige Rolle spielten, der Schutz der Privatsphäre jedes Einzelnen vor Übergriffen des Staatsapparates ein zentrales Anliegen war? An der Entwicklung hin zu einer bloßen noch mehr „Spaß für die Reichen“ Partei hatte die Presse ihren Anteil, obgleich sie jetzt manche Auswüchse kritisiert.
Warum drischt die Presse seit Jahren auf Andrea Nahles ein, während sie den drittklassigen Buchhalter Müntefering feierte? Gebildete und ungebildete Leute in meiner Umgebung fanden diesen allenfalls lächerlich in der Zurschaustellung seiner Privatsphäre. Ohne Geist und Charisma stand er jedoch für ein wirtschaftsliberales Programm innerhalb der SPD. Da aber die Anhänger dieses Programms bereits ihre Heimat in anderen Parteien gefunden hatten, war sein Aufstieg verbunden mit dem Niedergang der SPD. Das spricht sicherlich für die Wähler, die hier ihre Interessen nicht mehr vertreten sahen.
Manchmal ist das „Stimmvieh“ doch eigensinniger als erwartet. Man sollte also nicht ganz den Mut sinken lassen.
Der Mauerfall ist ein wichtiges Ereignis und immer ein Grund zu applaudieren. Da hat Herr Sakellariou wirklich recht. Dass die DDR kein Rechtsstaat war, steht außer Zweifel. Das sollte uns jedoch nicht davon abhalten, zu sehen, dass es mit dem Rechtsstaat auch bei uns hapert und man auch hier oft nicht zu seinem Recht kommt, die Polizei nicht ermittelt, die Behörden in übliche Machenschaften verstrickt sind und die Staatsanwaltschaft nicht unparteiisch ist. Herr Sakellariou muss gar nicht warten auf den Tag, an dem er für die Demokratie kämpfen muss. Er muss nur vor die eigene Haustür gehen und die Augen und Ohren offen halten, dann wird er genügend konkrete Anlässe für einen solchen Einsatz finden.
Hallo,
ich gebe zu dem Abschiedsbrief und den Kommentaren ein paar persönliche Anmerkungen als Mitglied in der PDS / jetzt die LINKE :
Die Einlassungen von Nik Sakellariou überraschen mich nicht sehr … Seins und das der Sozialdemokratie sieht man / frau sehr genau derzeit bei der Medieninszenierung Joachim Gauck, den man taktisch von ROT – GRÜN gegen die schwarz – gelbe Regierung und gegen die ewig gestrigen LINKEN als Kandidat gekürt hat …
Ein Präsidentenkandidat, der versöhnt ?! Da lach ich doch grad … wer die DDR mit dem Faschismus vergleicht, der hat geschichtlich gar nichts kapiert – es kann nur der Verniedlichung der Faschismus dienen ! Das scheint wohl ganz das SPD Niveau in Ba.-Wü.zu sein – der Ulmer OB Ivo Gönner bezeichnet NazigegnerInnen als rotlackierte Faschisten und die Pforzheimer Bundestagsabgeordnete Katja Mast möchte bei einer Protestdemo gegen den Aufmarsch einer Nazikameradschaft in Pforzheim auch gleich gegen die sogenannten Linksextremisten zu Felde ziehen. Der Kampfbegriff Extremismus wird gern auch derzeit vom sogenanntten Verfassungschutz benützt ! Wer aber beschädigt den die Verfassung ?
Die Bundeswehr kämpft im KAMPFEINSATZ im Ausland und wird auch im Inland bei Demos eingesetzt ! Die Hartzgesetze haben mit Menschenwürde aber auch gar nicht zu tun … usw … usw …
Für diese Politik steht auch Herr Gauck – die Wahl also zwischen Pest und Cholera ?! Es ging also nur darum, die LINKEN vorzuführen … Die Ausführungen von SPD Chef Gabriel, mit der Wahl von Gauck hätte die LINKE ihre SED Vergangenheit bewältigen, kann ich nur mit den Worten kommentieren : Helau !
Die Hasspredigten von Nik und anderen werden ganz schnell verschwinden, wenn man / frau die LINKEN in NRW zur Wahl der neuen Ministerpräsidentin braucht – zum NULLTARIF gibts das halt auch nicht – wer die Studiengebühren abschaffen will, der muss auch sagen, wann …gelle !!!
Sozialistischer Gruß
Jochen Dürr
lieber Jochen, Hasspredigt von Nik?,
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-07/interview-klaus-ernst
Siehe auch hierzu das Video (Interview nach dem zweiten Wahlgang):
http://www.taz.de/1/netz/netzkultur/artikel/1/wie-nach-20-jahren-ehe/
Und noch von vor der Wahl:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-ganze-aktion-ist-zirkus/
Lieber Nik,
die Hasspredigt nehm ich zurück – ich wollte die massiven Angriffe gegen uns durch Euch damit benennen – nenn es einfach anders, da streit ich nicht um Worte – äußer dich doch zu meinem sonstigen Kommentar auch mal, dann mußt Du Dich nicht an einem Wort aufhängen … gelle …
Wir sehen uns morgen sicher beim Fest der Haller GRÜNEN, da können wir unsere Positionen direkt austauschen …
Gruß
Jochen
Lieber Jochen, Entschuldigung angenommen. Habe sden Eintrag erst heute, Montag, 12.07, gelesen. Gruß Nik