Das diesjährige Treffen der Gewerkschaften und Kirchenvertreter der Evangelischen Kirche aus dem Gesamten Bereich der Prälatur Heilbronn stand in diesem Jahr nicht nur im Zeichen der Krise und ihrer Folgen, sondern auch im Zeichen der gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten in Krisenzeiten. So wurde auch über die praktische Umsetzung sozialpartnerschaftlichen Handelns in Bündnissen diskutiert.
Vom DGB Region Nordwürttemberg
Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit eintreten
Der offene Austausch, den die Kirche und die Gewerkschaften seit vielen Jahren pflegen hat Tradition. Nach der entsprechenden Begrüßung durch den evangelischen Prälat Hans-Dieter Wille und Silke Ortwein (DGB Regionssekretärin) führten Volker Stücklen (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) und Annett Rossa (Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten/NGG) vertiefend in die Fragestellungen ein. Das Eintreten für soziale Gerechtigkeit und eine Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik waren klare Forderungen aller Beteiligten. Hinsichtlich der desolaten Situation wurde Spielraum für mögliche Steuerentlastungen nicht gesehen, vielmehr stand die Forderung im Raum, die Krisenverursacher und Besserverdienenden mehr an der Regulierung der Krisenkosten zu beteiligen. Unter anderem wurden die Begründung und eine mögliche Ausgestaltung einer Transaktionssteuer thematisiert. Wichtige Eckpunkte bei den Forderungen waren auch die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und die Förderung von Bildung.
Beim Sonntagsschutz liegen die Kirche und die Gewerkschaft ganz eng beieinander
In der anschließenden Diskussion wie die Arbeit in Bündnissen und Netzwerken gemeinsam vorangebracht werden könnte, wurde deutlich, dass es bereits viele Beispiele gelungener Zusammenarbeit gibt, aber durchaus auch weitere Bereiche denkbar sind. Wie eng die Positionen der Kirche und der Gewerkschaft beieinander liegen, wurde anschließend beim Thema Sonntagsschutz beispielhaft erkennbar: Wenn auch durchaus mit unterschiedlicher Motivation und Schwerpunktsetzung waren sich die Gewerkschaften und kirchlichen Vertreter bei der Zielsetzung genauso einig, wie in der Einschätzung, dass ein weiteres klares und engagiertes Eintreten für den grundgesetzlich verbrieften Sonntagsschutz unbedingt nötig ist.
Bündnispartner stehen sich gelegentlich auch als Tarifparteien gegenüber
Bei allen Gemeinsamkeiten wurde aber durchaus auch spürbar, dass die Bündnispartner sich gelegentlich auch als Tarifparteien gegenüberstehen und Bündnisse Grenzen haben. Gerade die Tatsache, dass ein offener Austausch auch über die Schwierigkeiten und Probleme möglich ist, spricht für die offene Atmosphäre, die sich nicht zuletzt als Ergebnis der jahrelangen Tradition dieser Treffen erklären lässt. So verwundert es auch nicht, dass schon heute feststeht, dass dieser Dialog fortgesetzt wird und das sicherlich nicht nur beim offiziellen Arbeitstreffen am 30. Mai 2011 – aber spätestens dann.
Weitere Informationen im Internet auf den Seiten www.nordwuerttemberg.dgb.de und http://www.evangelisch-in-hohenlohe.de/organisationen/uberregionale-einrichtungen/pralatur-heilbronn/infos-zur-pralatur/