Zum Energietag Baden-Württemberg äußert sich Franz Untersteller, energiepolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Baden-Württemberg. Dazu macht Harald Ebner, Bundestagskandidat von 2009 des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe und Kreisvorsitzender des Grünen-Kreisverbandes Schwäbisch Hall, einige aktuelle Ergänzungen.
Vom Grünen-Kreisbüro Schwäbisch Hall
Viele Arbeitsplätze im Bereich „erneuerbare Energien“
Gerade auch im Landkreis Schwäbisch Hall werden die Folgen des Beschlusses zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken spürbar sein. Dies gilt vor allem für den Arbeitsmarkt, der mittlerweile in der Region Schwäbisch Hall-Hohenlohe eine erhebliche Zahl an Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien bereitstellt. Zahlreiche namhafte Firmen sind im High-End-Produktionsbereich der Erneuerbaren Energien tätig (Voith, Würth-Solar u.a.), darüber hinaus haben sich viele mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe auf die Planung, Konstruktion und den Bau von Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert (Novatech, S&K usw.). Neben den mittlerweile unzähligen dezentralen Produzenten erneuerbarer Energien werden auch die in den letzten Jahren erstarkten Stadtwerke (hier Schwäbisch Hall, Crailsheim) unter den Folgen dieses Fehlbeschlusses zu leiden haben.
Franz Untersteller zum Energietag Baden-Württemberg:
Die in Sachen Laufzeitverlängerung von CDU und FDP in den letzten Wochen gefassten Beschlüsse zeigen nach Auffassung des energiepoltischen Sprechers der Grünen Landtagsfraktion Franz Untersteller, welch geringer Stellenwert mehr Energieeffizienz und der Umstieg in eine von regenerativen Energien getragene Energieversorgung für Schwarz-Gelb tatsächlich haben. Die vorhandenen Atomkraftwerke bis weit hinter das Jahr 2040 am Netz zu belassen, wird zur Folge haben, dass der in den letzten zehn Jahren dynamisch verlaufende Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv abgebremst wird. Bereits jetzt ist absehbar, dass Investoren in Offshore-Windparks verstärkt in andere Nord- und Ostseeanrainerstaaten ausweichen. Die milliardenschweren Zusatzgewinne, die den vier großen Stromkonzernen als Folge längerer Laufzeiten winken, drohen damit, so Untersteller, auf Kosten von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im Bereich erneuerbarer Energietechnologien zu gehen. „Statt der angeblichen Brücke entpuppt sich die von Stefan Mappus und seiner Umweltministerin Tanja Gönner in den letzten Monaten massiv vorangetriebene Laufzeitverlängerung zunehmend als kaum überwindbare Barriere auf dem allein schon aus Klimaschutzgründen notwendigen Weg ins regenerative Energiezeitalter“, meint der Grünen-Politiker.