Nach Ansicht von Memet Kilic liegt in der Bildung und insbesondere in der Sprachfähigkeit der Schlüssel zur Integration. Der grüne Bundestagsabgeordneter, unter anderem Sprecher für Intergrations- und Migrationsfragen seiner Fraktion, hielt Anfang November 2010 im Württemberger Hof in Öhringen einen Vortrag zum Thema Integration.
Vom Grünen-Kreisverband Hohenlohe
Kinderbetreuung auch schon im Kleinkindalter wahrnehmen
Er ermunterte die Mitglieder des türkischen Elternvereins in Hohenlohe als Vertreter der hiesigen Migrantengruppe, die Möglichkeiten der Kinderbetreuung auch schon im Kleinkindalter wahrzunehmen. Hierzu schilderte er eigene Erfahrungen, die er als Vater eines Sohnes machte, unter anderem die Schwierigkeit, das Kind in der Kinderbetreuung abzugeben. Er betonte jedoch, dass sich dadurch gerade für die Spracherlernung große Möglichkeiten eröffneten.
Ziel: Kostenloses letztes Kindergartenjahr
„Deshalb setzen sich die Grünen auch für ein kostenloses letztes Kindergartenjahr für alle Kinder ein“, sagte Kilic. Engagiert warb er für die Entwicklung eines Wir-Gefühls, wonach sich alle unter dem Schutz insbesondere der Grundrechte des Grundgesetzes als Bürger dieses Staates fühlen dürfen. Wichtig sei es auch, dass Migranten die Chance bekämen, in Positionen zu gelangen, in denen sie Vorbilder für die jüngere Generation sein könnten, beispielsweise im Lehrerberuf. Kilic wies auch darauf hin, wie viel bereits erreicht wurde, beispielsweise wie viele Moscheen in Deutschland gebaut werden konnten.
Türkischer Elternverein kritisiert mangelndes Interesse deutscher Behörden
Mit seinen Forderungen, Bildungsangebote wahrzunehmen, lief Kilic offene Türen bei den Anwesenden ein. Die Vertreter des türkischen Elternvereins berichteten aber auch von aus ihrer Sicht mangelndem Interesse der deutschen Behörden an ihrer Tätigkeit. So versuchten sie, als Verein zwischen den Migranten und den Behörden zu vermitteln, insbesondere bei Schulfragen. Immer wieder müssten sie auf ihren Verein und seine Vorteile hinweisen, stießen hier jedoch nicht immer auf Interesse. Gleichwohl wollen sie auch weiterhin engagiert für eine besseres Verständnis zwischen Migranten und der einheimischen Bevölkerung kämpfen.