Was hat Crailsheim mit Stuttgart 21 zu tun ? Das Bahnhofsgebäude in Crailsheim ist immer noch ein Provisorium seit 1945. Der Crailsheimer Bahnhof ist ein wichtiger Umsteigebahnhof ohne Infrastruktur – keine Aufzüge, keine Rolltreppen. Für ältere und behinderte Menschen, für Kinderwagen und Fahrräder ist dies ein riesiges Problem. Die Wartung der Transportbänder für Koffer ist miserabel – sie sind oft defekt. Die Toiletten sind verschlossen. Wer dringend auf die Toilette muss, muss sich erst beim Bahnpersonal den Toilettenschlüssel holen. Es gibt auf dem Crailsheimer Bahnsteigen nur noch ein Fahrkartenautomat auf Bahnsteig 2. Der zweite Automat auf Bahnsteig 2 und der Automat auf Bahnsteig 3/4 wurden abgebaut.
Von den Veranstaltern
Fahrkartenschalter sonntags geschlossen
Reisende, die vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) kommen, müssen für den Fahrkartenkauf Umwege über den Bahnsteig 2 nehmen. An den Fahrkartenautomaten gibt es oft eine Warteschlange, weshalb man lange vor der Zugabfahrt da sein muss. Die Unterführung zum ZOB ist oft stark verschmutzt und es besteht Rutschgefahr. In der Unterführung sind nur ganz am Ende Fahrpläne ausgehängt. Das DB ReiseZentrum in Crailsheim hat am Wochenende nur noch am Samstag von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Ähnliche Zustände gibt es auch am nächstgelegenen Umsteigebahnhof Schwäbisch Hall-Hessental.
Reisen mit der DB ist nicht lustig
Das Wagenmaterial der Deutschen Bahn ist eine Zumutung. Türen sind kaputt und stellen ein Sicherheitsrisiko dar, Toiletten sind häufig unbenutzbar und/oder verschlossen, die Heizung ist oft defekt, die Fahrgeräusche sind sehr laut, usw. Auf der Bahnstrecke nach Stuttgart gibt es bis zu 14 Minuten Zwangshalt, weil sie nur eingleisig ist. Fahrzeiten verlängern sich somit unnötig.
S 21 blockiert den regionalen Bahnverkehr
Crailsheimer Bahnhof
Um die Attraktivität des Crailsheimer Bahnhofes zu steigern, müsste viel Geld investiert werden. Es fehlen hierfür die finanziellen Mittel, weil sie in Prestigeprojekte wie S21 gesteckt werden.
Preisentwicklung
Durch die Priorisierung von ICE-Strecken wird der Regionalverkehr vernachlässigt.Gleichzeitig gibt es Preiserhöhungen im Regionalverkehr und die Preise für ICE-Verbindungen bleiben gleich.
Regionalverkehr
S 21 bringt nur Vorteile für den Fernverkehr, aber Nachteile und starke Einschränkungen für den Regionalverkehr. Die Bahn wird jedoch zu 90 Prozent im Nahverkehr genutzt. Der Fernverkehr gibt jedoch nur Sinn, wenn er eine gute Anbindung an den Nahverkehr hat. Bei Störungen ist Hilfe durch die Tunnellösung erschwert oder gar blockiert. Der Taktverkehr ist nicht mehr aufrecht zu erhalten. Bei Störungen summieren sich Zugverspätungen auf. Unter dem Renditedruck werden weitere Strecken ausgedünnt oder ganz eingestellt. Während der jahrelangen Bauzeit wird der Zugverkehr stark beeinträchtigt werden. Verbesserungen für den regionalen Bahnverkehr werden auf den „Sankt-Nimmerleins-Tag“ verschoben.
Landesweite Aktionstage auch im Landkreis Schwäbisch Hall
Samstag, 5. Februar 2011
Bürgerbahn gegen Stuttgart 21
in Crailsheim
Treff am Bahnhof, um 10.10 Uhr, dann gemeinsam in die Crailsheimer Innenstadt, Kundgebung unter den Rathausarkaden, Am Marktplatz, 10.45 Uhr
Samstag, 5. März 2011
KEIN Stuttgart 21 TAG / in Schwäbisch Hall
…und am Sonntag, 27. März 2011, ist Landtagswahl.
Schreiben an CONTIPARK:
Nachdem ich mit der Informationsflut der Deutschen Bahn im Internet nicht so ganz zurechtkam und zu unsicher war, fuhr ich am Samstag, den 22.01.2011 nach Crailsheim und habe gegen 15 Uhr auf dem wenig belegten Parkplatz direkt vor dem seit Kriegsende „schäbigen“ Bahnhof kurz geparkt. Mit der Absicht, mir am Schalter eine Zugverbindung von Crailsheim nach Bremen aussuchen zu lassen musste ich feststellen, dass der Schalter geschlossen war. Also ging ich an die Fahrplantafel, um dort einen passenden Zug zu finden, was hier unmöglich erscheint. Die Verbindung nach Norden über Würzburg kann man ohnehin vergessen, es sei denn, man wolle eine „Landschaftsbummelzugfahrt“ machen. Also bleibt nur der Umweg über Stuttgart oder Nürnberg, mit unsicheren Verbindungen durch häufige Zugverspätungen. Ergebnislos brach ich die Suche ab und kehrte nach relativ kurzer Zeit (max. 10 Min.) zu meinem Auto zurück, mit dem Entschluss, damit zu reisen.
Hier kam die nächste unliebsame Überraschung: Unter dem Scheibenwischer war ein „Knöllchen“ geklemmt, samt Überweisungsschein fein säuberlich in einer Plastikhülle. Wegen „Verstoß gegen unsere Einstellbedingungen“ soll ich 26,00 € überweisen an die CONTIPARK PARKGARAGEN GMBH, Rankestrasse 13, 10789 Berlin. Gegenüber im Kiosk am Bahnhof wurde mir auf Nachfrage die Auskunft erteilt, dass diese Firma die Parkplätze von der Bahn gemietet hat, um nun die parkenden Bahnkunden abzukassieren. Nach meinem Empfinden „abzuzocken“.
Auf dem rosafarbenen Zettel werde ich u. a. informiert: Der von Ihnen geschuldete Betrag setzt sich somit wie folgt zusammen:
Tagesentgelt bzw. 3-facher Stundensatz (inkl. 19 % MWSt) 3,00 €
Vertragsstrafe (nicht steuerbar) (bereits aufgedruckt) 23,00 €
Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag von 26,00 €
Ihre Geschäftspraktiken finde ich höchst ungehörig. Ich werde Ihnen 3,00 € wegen sehr kurzer Parkzeit nicht beachtete und überbezahlte Parkgebühren überweisen. Um mir eine „Vertragsstrafe“ von 23,00 € auferlegen zu können, müssen Sie mir dafür zunächst Ihre Legitimation nachweissen.
Anfangs noch als Befürworter von Stuttgart 21 und mittlerweile als heftiger Zweifler und als ehemaliger „aktiver Eisenbahner“ (Lehre als Maschinenschlosser, anschliessend Signalbau und Lokführeranwärter in der ehemaligen „Eisenbahnerstadt Crailsheim“) frage ich mich nach all den negativen Schlagzeilen der letzten Jahre und nun auch noch diesem „Erlebnis“, mittlerweile zum „Wutbürger“ mutiert: Was ist bloss aus der guten alten DEUTSCHEN BUNDESBAHN geworden, dass sie als Hausherr solches Treiben zulässt, oder gar noch unterstützt?