„Acument in Schrozberg wird jetzt von Indern gemanagt“ – Indische Ruia Group übernimmt fünf Standorte von Acument Deutschland

Insolvenzverwalter Dr. Wolf von der Fecht und die indische Ruia Group („Ruia“) haben sich auf den Verkauf von fünf Werken des in Insolvenz befindlichen Automobilzulieferers Acument GmbH & Co. OHG („Acument Deutschland“) geeinigt. Ruia wird die Standorte Beckingen, Neuss, Neuwied, Schrozberg sowie das Logistikzentrum in Köln übernehmen und fortführen.

Von Agnes Michalik, Hering Schuppener Consulting, Strategieberatung für Kommunikation GmbH

Insolvenzverwalter spricht von „solider Basis“

Damit ergänzt die indische Unternehmensgruppe ihr Beteiligungs-Portfolio, das bereits verschiedene Automobilzulieferer umfasst. Der Abschluss wird bis Jahresende erwartet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Werk in Dürbheim wurde Anfang Dezember 2010 an den Automobilzulieferer Magna International („Magna“) verkauft. Magna führt den Standort unabhängig von Acument Deutschland fort. „Mit dem Verkauf aller Standorte haben wir eine optimale Voraussetzung für den weiteren Unternehmenserfolg außerhalb des Insolvenzverfahrens geschaffen“, so Insolvenzverwalter Dr. Wolf von der Fecht, Partner der Sozietät Metzeler von der Fecht. „Im vergangenen Jahr haben wir viel Arbeit investiert und Acument Deutschland damit wieder auf eine solide Basis gestellt. Ich bin überzeugt, dass der neue Eigentümer diesen Weg fortsetzen wird.“

Acument litt unter der Finanzkrise

Acument Deutschland hatte am 6. August 2009 aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden müssen. Als Zulieferer für die Automobilindustrie litt das Unternehmen unter der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Im Zuge des Insolvenzverfahrens vereinbarte die Insolvenzverwaltung gemeinsam mit dem Management und den Mitarbeitern umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen. Unter anderem wurde die Beschäftigtenzahl der Geschäftsentwicklung angepasst, Prozesse in Logistik, Rechnungswesen und Vertrieb optimiert sowie ein einheitliches IT-System eingeführt.

Acument beschäftigt insgesamt 1480 Mitarbeiter

Dank der erfreulichen Geschäftsentwicklung in diesem Jahr konnte der schrittweise Stellenabbau der 1.667 Arbeitsstellen zu Beginn des Insolvenzverfahrens auf 187 abgebaute Stellen verringert werden. Derzeit sind an allen Standorten insgesamt 1.480 Mitarbeiter beschäftigt. „Mit dem Ergebnis können alle sehr zufrieden sein. Dass wir Acument Deutschland erfolgreich durch die Insolvenz führen konnten, liegt vor allem an der guten Zusammenarbeit. Die Gespräche mit allen Beteiligten, das heißt zwischen Betriebsrat, Gewerkschaften, Management, Kunden, Gläubigern, Gesellschaftern und Insolvenzverwaltung verliefen stets sehr konstruktiv“, sagt Dr. Wolf von der Fecht. „Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten.“

Weitere Informationen zur indischen Ruia Group:

http://www.sr-online.de/nachrichten/30/1162326.html

http://www.sol.de/titelseite/topnews/Beckingen-Duesseldorf-Acument-Inder-Beckinger-Schrauben-Werk-Acument-Inder-kaufen-Beckinger-Schrauben-Werk;art26205,3422339

http://lokale-wirtschaft.rp-online.de/nachrichten/detail/-/specific/Ruia-Group-Kalkutta-jetzt-am-Niederrhein-1808775002

http://www.ruiagroup.co.in/about_us/overview.php

   Sende Artikel als PDF   

Vertraue niemals den Leuten im öffentlichen Leben

Was braucht es, um einen Skandal wie Abu Ghraib oder das My Lai-Massaker aufzudecken? Es ist ein Handel mit Informationen, sagt der Meister des investigativen Journalismus, Seymour Hersh.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Ein grandioses Interview von Thomas Leif vom netzwerk recherche mit dem inzwischen 73-jährigen Seymour Hersh, dem wohl bekanntesten investigativen Journalist der USA, vielleicht sogar der Welt.

1969 deckte er ein Massaker von US-amerikanischen Soldaten in dem vietnamesischen Dorf My Lai auf. Die Veröffentlichung führte in der gesamten westlichen Welt und auch in den USA zu einer Wende in der öffentlichen Meinung zum Vietnamkrieg. 2004 veröffentlichte er die Berichte über die Folterung irakischer Gefangener im US-Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad.

http://www.taz.de/1/leben/taz-medienkongress-2011/artikel/1/es-gibt-immer-eine-exfrau/

   Sende Artikel als PDF   

„Oberlandesgericht Düsseldorf hält die Fusion des Haller Tagblatts mit der Südwestpresse Ulm für zulässig“ – Beschwerde gegen das Urteil beim Bundesgerichtshof möglich

Die Südwestpresse Ulm will die Lokalzeitung Haller Tagblatt in Schwäbisch Hall übernehmen. Das Bundeskartellamt ist gegen diese Übernahme. Im vierten Anlauf hat es nun endlich mit der mündlichen Verhandlung am Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) geklappt. Die OLG-Richter beurteilen die Übernahme als zulässig. Dies teilte das OLG-Düsseldorf auf Nachfrage von Hohenlohe-ungefiltert mit. Gegen das Urteil kann Beschwerde beim Bundesgerichtshof eingelegt werden.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Der Tenor der Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf lautet:

Auf die Beschwerden von Claus Detjen aus Ingolstadt, Verleger des Haller Tagblatts, dem Zeitungsverlag Schwäbisch Hall GmbH und der Südwestpresse Ulm (Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG, Ulm) wird der Beschluss des Bundeskartellamtes vom 21. April 2009 (B 6 – 150/08) aufgehoben. Das Bundeskartellamt trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens. Es hat zudem den Beteiligten die im Beschwerdeverfahren zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung entstandenen notwendigen Kosten zu erstatten. Die Rechtsbeschwerde wird zugelassen. Der Beschwerdewert wird auf zwei Millionen Euro festgesetzt.

Verlage erwarten die schriftliche Begründung in der Woche nach Weihnachten

Das Hohenloher Tagblatt in Crailsheim, das mehrheitlich der Südwestpresse Ulm gehört, berichtete auf der Wirtschaftseite der Donnerstagsausgabe (23. Dezember 2010/Seite 12), dass der „Verleger des Haller Tagblatts, Claus Detjen“, durch die Fusion eine „zukunftsorientierte Grundlage für das Blatt schaffen will“. Laut Hohenloher Tagblatt hat das Oberlandesgericht „auf Antrag des Kartellamts die Revision beim Bundesgerichtshof zugelassen“. Die Verlage (Haller Tagblatt und Südwestpresse Ulm) wollen erst „nach Kenntnis der Begründung des Düsseldorfer Urteils dazu Stellung nehmen“. Nach Angaben des Hohenloher Tagblatts wird die schriftliche Begründung in der Woche nach Weihnachten erwartet.

Eine Chronologie der bisherigen Ereignisse:

Das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) hatte schon drei Mal eine entsprechende mündliche Verhandlung vertagt. Die letzte Schriftsatzfrist endete laut OLG Düsseldorf bereits am 19. Juli 2010.

Das Bundeskartellamt hatte im April 2009 entschieden, dass die Südwestpresse Ulm (Neue Pressegesellschaft) die Lokalzeitung Haller Tagblatt in Schwäbisch Hall nicht übernehmen darf. Gegen die Entscheidung des Kartellamts hat Claus Detjen, der Verleger des Haller Tagblatts, anschließend Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt. Das Verfahren trägt beim Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) das Aktenzeichen VI – Kart 4/09 (V). Das Oberlandesgerichts ist für die Beschwerde Detjens zuständig, weil sich das Bundeskartellamt in Bonn (Nordrhein-Westfalen) befindet.

Kartellamt befürchtet marktbeherrschende Stellung

Zu seiner Entscheidung vom April 2009 teilte das Bundeskartellamt im Einzelnen folgendes mit: Die Parteien in dem Fusionsfall B6-150/08 Neue Pressegesellschaft (NPG)/Zeitungsverlag Schwäbisch Hall (ZVSH), Objekt “Haller Tagblatt” haben am Dienstag, 21. April 2009 eine Untersagungsentscheidung erhalten.
Das Zusammenschlussvorhaben ist bereits deshalb zu untersagen, weil es die Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung des ZVSH auf dem Lesermarkt für Abonnement-Tageszeitungen mit lokaler bzw. regionaler Berichterstattung im Raum Schwäbisch Hall erwarten lässt. Zusätzlich lässt es die Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung der HDV auf dem Lesermarkt für Abonnement-Tageszeitungen mit lokaler beziehungsweise regionaler Berichterstattung im Raum Crailsheim erwarten. Dies gilt ebenso für die Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung der NKR (Neue Kreisrundschau, Gaildorf) auf dem Lesermarkt für Abonnement-Tageszeitungen mit lokaler beziehungsweise regionaler Berichterstattung im Raum Gaildorf. Ferner lässt das Zusammenschlussvorhaben die Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung des ZVSH auf dem lokalen Anzeigenmarkt beziehungsweise auf dem lokalen Anzeigenmarkt ohne Rubrikenanzeigen im Raum Schwäbisch Hall erwarten. Verbesserungen der Wettbewerbsbedingungen, welche die Nachteile des Marktbeherrschung überwögen (§ 36 Abs. 1, 2. Hs. GWB) sind von den Beteiligten weder schlüssig vorgetragen noch nachgewiesen worden.

Internetseite des Bundeskartellamts: www.bundeskartellamt.de/

Chronologie der bisher angesetzten Gerichtsverhandlungen am Oberlandesgericht Düsseldorf:

Bundeskartellamt muss noch Stellung zur Wettbewerbssituation nehmen

„Die Sitzung wurde vertagt“, sagte OLG-Pressesprecher Ulrich Egger am 6. Mai 2010 auf Nachfrage von Hohenlohe-ungefiltert. Das Bundeskartellamt müsse noch „ergänzend Stellung zur potenziellen Wettbewerbssituation nehmen“, so Egger weiter. Der OLG-Sprecher nannte noch keinen neuen Termin für die Gerichtsverhandlung.

Erster Verhandlungstermin sollte ursprünglich schon am 27. Januar 2010 sein

Der Verhandlungstermin vor dem OLG Düsseldorf war zuletzt am 10. März 2010 auf den 5. Mai 2010 verschoben worden. Als Grund nannte das OLG im März 2010, dass der Gerichtstermin „im Hinblick auf eine umfangreiche Beschwerdeerwiderung des Bundeskartellamts und deshalb zu gewährender Stellungnahmefristen verlegt worden“ sei. Bereits am 27. Januar 2010 hätte es wegen der geplanten Übernahme des Haller Tagblatts zur Verhandlung vor dem OLG Düsseldorf kommen sollen. “Die geplante Übernahme des Haller Tagblatts durch die Südwest-Presse (SWP) ist weiter offen”, schrieb der Fachzeitschriftenverlag Werben & Verkaufen (w&v) am 27. Januar 2010 in einem Newsletter. Claus Detjen, Verleger des Haller Tagblatts, hatte vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf die Entscheidung des Kartellamts angefochten, eine Übernahme der Regionalzeitung durch die Südwestpresse in Ulm (SWP) zu untersagen. Am 27. Januar 2010 sollte laut w&v die Entscheidung fallen. Doch dazu kam es nicht. Auf Nachfrage von Hohenlohe-ungefiltert teilte OLG-Pressesprecher Ulrich Egger mit, dass der Verhandlungstermin vom 27. Januar 2010 zunächst auf den 10. März 2010 verlegt worden sei, „weil das Bundeskartellamt Fristverlängerung zur Beschwerdeerwiderung beantragt hatte, die bewilligt worden war“.

Weitere Informationen zur geplanten Übernahme des Haller Tagblatts durch die Südwestpresse Ulm auf Hohenlohe-ungefiltert:

Bundeskartellamt hat entschieden: Südwestpresse Ulm darf das Haller Tagblatt nicht übernehmen
https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=1641

Warum die Südwestpresse das Haller Tagblatt nicht übernehmen darf – Ausführliche Begründung des Kartellamts zum Download bei Hohenlohe-ungefiltert https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=3063

Verleger des Haller Tagblatts hat wegen geplatzter Übernahme durch die Südwestpresse Ulm Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt – Gerichtsverhandlung voraussichtlich erst im Jahr 2010 https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=2622

Haller Tagblatt – Detjen: “Es muss nicht unbedingt verkauft werden” https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=681

Kartellamt verlängert erneut seine Frist zur Entscheidung über die geplante Übernahme des Haller Tagblatts durch die Südwestpresse https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=302

Gewerkschaft verdi hält Übernahme des Haller Tagblatts durch die Südwestpresse für nicht genehmigungswürdig https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=859

DJV-Geschäftsführer: Übernahme des Haller Tagblatts könnte die lokale Vielfalt gefährden https://www.hohenlohe-ungefiltert.de/?p=1047

Übernahme von Haller Tagblatt durch Südwest-Presse weiter offen http://www.wuv.de/nachrichten/medien/uebernahme_von_haller_tagblatt_durch_suedwest_presse_weiter_offen

Internet: www.olg-duesseldorf.nrw.de

   Sende Artikel als PDF   

Mord in Fichtenau: Vier Tatverdächtige wurden bei einer Verkehrskontrolle in Italien festgenommen

Die vier Tatverdächtigen, denen das Tötungsdelikt an einem 51-jährigen Mann in Fichtenau zur Last gelegt wird, sind gestern (Mittwoch, 22. Dezember 2010) in Italien festgenommen worden. Der Tote war am 4.  Dezember 2010 auf einem Friedhof in Fichtenau-Unterdeufstetten gefunden worden.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Staatsanwaltschaft Ellwangen betreibt derzeit das Auslieferungsverfahren aus Italien

Carabinieri überprüften am Mittwoch, 22. Dezember 2010, um die Mittagszeit in Gemona del Friuli ein Fahrzeug bei einer Verkehrskontrolle. Sie ließen sich laut eines Berichts der Heilbronner Stimme widerstandlos festnehmen. Ein Autofahrer soll nach Angaben der Zeitung einen der Verdächtigen erkannt und die Polizei alarmiert haben. Die vier Insassen des Fahrzeugs waren von der Staatsanwaltschaft Ellwangen international zur Festnahme ausgeschrieben. An der Fahndung nach den drei Männern und der Frau waren auch Zielfahnder des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg beteiligt. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen betreibt derzeit das Auslieferungsverfahren aus Italien.

Alle vier Tatverdächtigen saßen bei der Fahrzeugkontrolle im Auto

Das Hohenloher Tagblatt in Crailsheim (HT) berichtet in seiner heutigen Ausgabe (Freitag, 24. Dezember 2010) über Informationen italienischer Zeitungen zu den Festnahmen. Demnach soll italienischen Polizisten in Gemona del Friuli ein Mercedes mit deutschem Kennzeichen aufgefallen sein, der in einer Bahnunterführung in der Nähe eines Einkaufszentrums geparkt war. Bei der Fahrzeugüberprüfung saßen die vier Tatverdächtigen Thomas Weitbrecht (42) mit seinem Sohn Thomas (21) sowie Freddy Rübel (31) und Stefanie Pfisterer (32) in dem Auto. Bei der Kontrolle stellten die italienischen Polizisten fest, dass gegen die vier Autoinsassen internationale Haftbefehle vorliegen. Sie nahmen alle vier Personen fest. Die vier Tatverdächtigen sollen nach HT-Angaben keinen Widerstand geleistet haben und sitzen derzeit in einem Gefängnis in Untersuchungshaft. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs sollen drei Klappmesser gefunden worden sein, zitiert das HT aus anderen, nicht näher bezeichneten Zeitungen. Die des Totschlags, beziehungsweise des Mordes Verdächtigen, sollen laut HT auf dem Weg nach Udine gewesen sein.

Weitere Informationen zum Mordfall in Fichtenau:

http://www.stimme.de/hohenlohe/polizei/art1494,2004133

http://www.stimme.de/hohenlohe/polizei/art1494,2018941

http://www.swp.de/geislingen/nachrichten/suedwestumschau/Mordverdaechtige-bei-Kontrolle-in-Italien-verhaftet;art4319,777698

   Sende Artikel als PDF   

„Zwischen Nürnberg und Karlsruhe ist jede zweite IC-Fahrt gestrichen“ – Ausgedünnter Fahrplan voraussichtlich bis zum 29. Dezember 2010

Voraussichtlich bis zum Mittwoch, 29. Dezember 2010, wird die Hälfte der IC-Fahrten zwischen Nürnberg und Karlsruhe über Ansbach, Crailsheim, Ellwangen, Aalen, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart, Vaihingen/Enz, Mühlacker und Pforzheim gestrichen. Anstatt alle zwei Stunden verkehren die schnellen IC-Züge seit Mittwoch, 22. Dezember 2010, nur noch alle vier Stunden.

Gefunden von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Winterwetter sorgt für Engpässe

Grund für die Ausdünnung ist das winterliche Wetter, berichtet das Mühlacker Tagblatt in einem Artikel von heute (23. Dezember 2010). Weil zahlreiche Flüge witterungsbedingt ausfallen, steigen viele Reisende auf die Bahn um. Um der Nachfrage gerecht zu werden, setzt die Deutsche Bahn AG (DB) auf den besonders betroffenen Nord-Süd- sowie Ost-West-Korridoren, zum Beispiel zwischen Köln und Berlin, zusätzliche IC-Züge ein. Diese können dann in dieser Zeit nicht auf ihrer üblichen Route verkehren.

Zum Artikel des Mühlacker Tagblatts:

http://www.muehlacker.de/mt/artikel.php?p=2010/12/23/1/

   Sende Artikel als PDF   

Zählen für Anfänger

Bei Stuttgart 21 ist eine ungeschriebene Regel deutscher Demonstrationen besonders drastisch zu beobachten: Die Initiatoren einer Kundgebung zählen mehr Teilnehmer als die Polizei. Wie entstehen diese Zahlen?

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Weil im HT ein Leserbriefschreiber die Zahlen des Veranstalters bei S21 als politisch motiviert sieht, er aber nicht auf die Idee kommt, dass es bei der Polizei genauso sein könnte: hier einfach mal reinschauen!

http://www.sueddeutsche.de/politik/teilnehmerzahlen-bei-demonstrationen-daumen-hoch-zwei-1.1038131

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2566919_0_9223_-polizei-will-demonstranten-genauer-zaehlen.html

http://www.esslinger-zeitung.de/stuttgart/s21/Artikel623569.cfm

   Sende Artikel als PDF   

„Elektrifizierung fehlt, Bahnhöfe vergammeln“ – Landkreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall werden wegen Stuttgart 21 abgehängt

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe zeigt sich enttäuscht, dass Landesverkehrsministerin Tanja Gönner die Landräte Helmut Jahn aus Hohenlohe und Gerhard Bauer aus Schwäbisch Hall hat kalt abblitzen lassen und keinerlei Perspektive für die Fortentwicklung der regionalen Infrastruktur zu bieten hat. Jahn und Bauer hatten der Ministerin Pläne für einen Ausbau der Stadtbahn Heilbronn auf der Hohenlohebahn über Öhringen hinaus bis Schwäbisch Hall präsentiert.

Vom Verkehrsclub Deutschland, Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe e.V.

Verkehrsministerin braucht das Geld für den Tunnelbahnhof in Stuttgart

„Etwas anderes war auch nicht zu erwarten“, kritisiert Norbert Gut vom VCD-Vorstand. „Frau Gönner braucht das Geld ja, um in Stuttgart einen Tunnelbahnhof zu bauen, der zu Lasten des
Bahnverkehrs in ganz Baden-Württemberg geht.“ Für den VCD zeigt sich erneut, dass das Land offenbar keinerlei Konzepte für die Zukunft des Schienennahverkehrs in der Fläche hat. Dabei werde in Stuttgart immer betont, wie wichtig der Ausbau der Infrastruktur im Lande sei. „Offensichtlich gilt dies nur für Hochgeschwindigkeitsstrecken mit wenigen ICE-Zügen pro Stunde, jedoch nicht für S-Bahnsysteme, die den Bürgern unmittelbar vor Ort eine klimafreundliche Mobilität ermöglichen“, ergänzt VCD-Vorstand Peter Aichelin.

Für Stuttgart 21 scheint Geld im Überfluss vorhanden zu sein

„Wenn bei Stuttgart 21 kurz mal eine zusätzliche Milliarde benötigt wird, scheint Geld im Überfluss vorhanden. Die wirklich sinnvolle Elektrifizierung von rund 30 Kilometern Bahnstrecke oder ein zeitgemäßes Bahnangebot in der Region scheitern jedoch an fehlenden Mitteln“, stellen Aichelin und Gut fest. Mit einer durchgehenden Elektrifizierung würde es auch wieder Perspektiven für den Güterverkehr und schnelle Interregio-Verbindungen zwischen Nürnberg, Schwäbisch Hall, Heilbronn und Karlsruhe geben.

Fehlende Oberleitung zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental

Die fehlende Oberleitung zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental ist eine der letzten Lücken im elektrischen Schienennetz der Region Heilbronn-Franken. Der VCD verlangt eine zeitnahe Perspektive zur Schließung dieser Lücke und eine Übernahme der Infrastruktur in regionale Hoheit. Für den künftigen Betrieb fordert der VCD ein zeitgemäßes Konzept, das auch den Anschluss von Künzelsau berücksichtigt, und eine baldige Ausschreibung der Verkehrsleistungen mit modernen Stadtbahn-Fahrzeugen. Wer solche Züge am günstigsten und effizientesten betreiben kann, wird sich durch eine europaweite Ausschreibung am besten feststellen lassen. Das Land würde dann auch schnell merken, dass man zu
den heutigen Kosten wesentlich mehr Züge fahren lassen kann, so der VCD.

Bahnhöfe vergammeln, uralte Züge fahren im Schneckentempo

Während gerade die Autobahnen in Ost-West-Richtung im Verkehr ersticken, dümpelt die Bahninfrastruktur in der gesamten Region vor sich hin. Bahnhöfe vergammeln, uralte Züge fahren im Schneckentempo. Eine gut ausgebaute Hohenlohebahn hilft, Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so aktiven Klimaschutz zu betreiben. „Doch wenn es um konkrete Maßnahmen geht, duckt sich die Politik weg“, so der VCD.

Weitere Informationen:

Verkehrsclub Deutschland
Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe e.V.
Telefon 07940 2838
E-Mail: hhh@vcd-bw.de
Internet: hhh.vcd-bw.de

   Sende Artikel als PDF   

„Baum holen, Kellner und Torwart spielen, `Gute Figur´ in der Großküche machen“ – Die „politischen“ Weihnachtsaktivitäten des Abgeordneten Christian von Stetten (CDU)

Den Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU), wie er im Kampfanzug der Bundeswehr einen „Baum holt“, kann man seit Donnerstag, 16. Dezember 2010, im „Weihnachtsengel Nr. 4“ des Haller Tagblatts bewundern. Das Bild erinnert an Häuserkampf am Hindukusch. Soll es etwa ein Bewerbungsfoto für einen Kampfeinsatz in Afghanistan sein?

Eine Realsatire von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Hofberichterstattung des Haller Tagblatts

Zwei Zeitungsseiten mit fünf Bildern widmete das Weihnachtsengel-Nr.4-Redaktionsmitglied Mathias Schwappach dem 40-jährigen Bundestagsabgeordneten aus Künzelsau-Schloss Stetten in der Weihnachtsbeilage des Haller Tagblatts. „Für diese Werbekampagne sollte man die Zeitung abbestellen“, war die erste Reaktion eines Geschäftsmannes aus dem Altkreis Schwäbisch Hall gegenüber Hohenlohe-ungefiltert auf die „Hofberichterstattung“ der Lokalzeitung.

Knallharter, aufklärerischer Journalismus

Um einen ungetrübten Eindruck des zweiseitigen Artikels zu bekommen, reicht es, die Artikelüberschriften und die Bildunterschriften zu lesen. Da schimmert knallharter, aufklärerischer Journalismus durch – unerlässlich für die Demokratie. Wikileaks kann einpacken.

Die beiden Artikelüberschriften im Haller Tagblatt „Weihnachtsengel Nr. 4“:

Kellner und Torwart – Christian von Stetten hat an Weihnachten viel zu tun

Zur Bescherung „was Praktisches“ – Freiherr macht in Weihnachtsbäumen: So wurde das Auto im Studium finanziert

Die fünf Bildunterschriften im Haller Tagblatt „Weihnachtsengel Nr. 4“:

„Baum holen? Ehrensache!“ – Christian von Stetten besorgt Weihnachtstannen aus dem eigenen Wald.

Am Vormittag des Heiligabend ist für Christian von Stetten noch Büro angesagt.

Der Freiherr macht auch in der Großküche der Seniorenresidenz eine gute Figur.

Chris de Burgh (…) ist Gast von Stettens bei der CDU-Weihnacht.

In der Arena Hohenlohe schwang von Stetten schon den Kochlöffel.

Hohenlohe-ungefiltert meint: Da ist alles gesagt, was man über die politischen Aktivitäten Christian von Stettens wissen muss.

   Sende Artikel als PDF